Siebeneichen. Förderverein steuert außerdem jährlich 5000 Euro für den Betrieb zu

Seit einer Woche hat die historische Seilzugfähre Siebeneichen ihren Betrieb eingestellt. Diese Nachricht wäre in den vergangenen Jahren für Freunde des schwimmenden Denkmals eine Schreckensbotschaft gewesen. Doch sie können aufatmen: Es geht für die Fähre lediglich in die Winterpause. Ihr Betrieb ist nicht nur für die nächste Saison gesichert. Am 4. Oktober hat der Kreis Herzogtum Lauenburg die Fähre selbst, die beiden Anleger und auch den hauptamtlichen Fährmann Harald Richter übernommen.

Mit dieser neuen Trägerschaft geht ein jahrelanger Kampf um den Erhalt der Fähre zwischen Siebeneichen und Fitzen zu Ende, der immer eine Frage der Finanzen war. Der Betrieb war nämlich über Jahre ein reines Verlustgeschäft gewesen. Der Kreis musste aus der Stiftung Fähre Siebeneichen jede Saison etwa 33 000 Euro aufwenden – bis zu 10 000 Euro schoss das Amt Büchen dazu. Aufgrund der schlechten Zinslage verschlechterte sich auch die Finanzlage der Stiftung. Der Kreis kündigte daraufhin seinen Vertrag mit dem Amt Büchen. Doch das Aus für die beliebte Fähre konnte abgewendet werden. Im Frühjahr 2015 fand sich ein Förderverein für die Fähre und startete öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen und Spendenaktionen.

Die entscheidende Wendung kam schließlich im November 2011: Die Fähre in Siebeneichen wurde in die Liste des Landes der Kulturdenkmale aus geschichtlicher Zeit aufgenommen und steht damit unter Denkmalschutz. Damit war dann auch der Kreis wieder mit im Boot: Einen Tag nach dem diesjährigen Saisonende fand die förmliche Übernahme statt.

„Uns ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Der Kampf hat sich gelohnt“, freut sich die Vorsitzende des Fördervereins, Carmen Niklas. In den kommenden Monaten soll zwischen dem Kreis und dem Förderverein vertraglich festgelegt werden, wie der Betrieb der Fähre künftig organisiert und sichergestellt wird.

Der Förderverein will indes in seinen Aktivitäten zum Erhalt der Fähre nicht nachlassen. „Außer dem hauptamtlichen Fährmann haben sich drei Frauen und ein Mann aus Siebeneichen zu ehrenamtlichen Fährleuten ausbilden und prüfen lassen“, berichtet die Vereinschefin. Auch einen finanziellen Beitrag zum Betrieb der Fähre will der Förderverein weiterhin leisten. Durch Aktionen und Spendensammlungen rund um die Fähre sollen jährlich 5000 Euro zusammenkommen.

Ein offenes Problem gibt es noch: Der Kreis muss noch die Zustimmung der Stiftungsaufsicht in Bezug auf notwendige Reparaturen an der Fähre und den Anlegern erwirken.