Lauenburg. Finanzierung Land muss der Erweiterung zustimmen
Viele berufstätige Eltern von Grundschulkindern kennen das: Sobald die Ferien beginnen, stellt sich die Frage: Wohin mit den Sprösslingen am Nachmittag?
Seit Jahren gibt es deshalb in Lauenburg Wartelisten auf die wenigen Hortplätze, die von der evangelischen Kirchengemeinde in der Weingartenschule angeboten werden. Im Gegensatz zur offenen Ganztagsschule, betreut der Hort die Kinder nämlich auch während der Ferien.
Vor drei Jahren überlegte das Team der Volkshochschule sogar, die Trägerschaft für zusätzliche Hortplätze zu übernehmen. Dieser Plan wurde aber schließlich verworfen.
Im Frühjahr dieses Jahres gab es eine Umfrage in den Kindertagesstätten, die eindeutig zeigte, dass für mehr als 30 Kinder nach der Einschulung eine Hortbetreuung am Nachmittag gewünscht wird. Aus der einzigen bestehenden Hortgruppe an der Weingartenschule wechseln aber nur fünf Kinder an weiterführende Schulen, und mehr als insgesamt 15 Grundschüler dürfen in einer Hortgruppe nicht betreut werden.
Am Dienstagabend kümmerte sich nun der Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Soziales, Jugend und Sport um das Thema. „Für viele Eltern bietet die Offene Ganztagsschule keine Alternative zu einer pädagogischen Gruppenbetreuung wie im Hort. Sie wünschen sich für ihre Kinder feste Bezugsgruppen und feste Bezugspersonen des pädagogischen Fachpersonals“, hieß es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Der Lösungsansatz: Eine Ausweitung des Hortbetriebes auf drei Gruppen für insgesamt 45 Kinder.
Eigentlich lässt die Haushaltslage solche Erweiterung gar nicht zu, denn für die Konsolidierungsgemeinde ist es bisher schwer genug, die eine Hortgruppe zu finanzieren, die jährlich immerhin mit etwa 50 000 Euro zu Buche schlägt. Hinzu kommt, dass für Kinder im schulpflichtigen Alter ein angemessenes Betreuungsangebot zwar gesetzlich vorgeschrieben ist, der Hort aber eine freiwillige Aufgabe der Kommune ist.
Doch nicht nur die qualitative Ausweitung des Hortangebotes stellt die Stadt vor ein finanzielle Herausforderung. „Für eine Erweiterung des Hortbetriebes müssen zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen werden. Das sind nochmal intensive Kosten, die aufgrund fehlender Planungen aber noch nicht beziffert werden können“, erläuterte Stadtkämmerer Thomas Burmester vor den Ausschussmitgliedern.
Trotz der prekären Situation in Sachen Hortbetreuung sprachen sich die Politiker parteiübergreifend dafür aus, mit dem Land Gespräche über die Finanzierung des erweiterten Angebotes zu führen. Grund: Jede zusätzliche Kreditaufnahme muss von Kiel genehmigt werden. Schon die bisherigen Kosten für die Hortbetreuung in Höhe von 50 000 Euro jährlich sind Bestandteil des Konsolidierungsvertrages.