Lauenburg. Beim bundesweiten Mühlentag am Pfingstmontag ist auch die im Jahre 1873 fertiggestellte Lauenburger Mühle dabei.
Die hölzernen vier Flügel der Lauenburger Mühle könnte man getrost als das „Kreuz des Südens“ bezeichnen – zumindest von Schleswig-Holstein. Immerhin ist das im Jahre 1873 fertiggestellte Bauwerk der südlichste Aussichtspunkt des Landes. Von der Galerie und der Dachterrasse bietet sich dem Besucher ein freier Blick in die weite Elblandschaft.
An 52 Standorten drehen sich Flügel und Wasserräder
Klar, dass am kommenden Montag die Lauenburger Anlage beim diesjährigen Mühlentag wieder dabei sein wird. Seit mittlerweile 23 Jahren ist es bundesweite Tradition, diesen Tag immer am Pfingstmontag zu begehen. In diesem Jahr werden sich in Schleswig-Holstein an 52 Standorten die Windmühlenflügel und Wasserräder drehen.
Ursprünglich gab es in Lauenburg vier Mühlen
Ursprünglich gab es vier Mühlen in Lauenburg. Die letzte noch erhaltene wurde zwischen 1871 und 1873 erbaut und 1960 von Müllermeister Rolf Weber gekauft. Bis 1985 wurde in der Lauenburger Mühle übrigens noch Getreide gemahlen, dann aber stillgelegt, weil die Modernisierung auch vor dieser alten Technik nicht halt machte. Emma und Rolf Weber begannen mit der Restaurierung. Ihre Idee, dort rustikale Küche anzubieten, ging auf. Seit 1995 gehört auch noch ein Hotel zur Anlage. Wer sich für Technik interessiert, kommt aber noch voll auf seine Kosten. Im angeschlossenen Museum kann man sich davon überzeugen, wie effektiv in der guten alten Zeit die Energie des Windes genutzt wurde.
In Glinde ist die Wassermühle in Aktion
Wer eine Wassermühle in Aktion erleben will, sollte am Pfingstmontag einen Ausflug nach Glinde einplanen. Zwischen 1868 und 1952 wurde hier Korn gemahlen. Seit 1982 ist im Turbinenhaus das Mühlenmuseum untergebracht. Zwischen 11 und 18 Uhr können die Besucher im Lehmofen selbst Brot backen, mit historischen Gerätschaften buttern und den Betrieb des Wasserrades erleben.
Für Hans-Jakob Tiessen, Chef des landesweiten Vereins zur Erhaltung der Wind- und Wassermühlen, haben Mühlen von jeher eine besondere Wirkung. „Heute erinnern vielerorts nur noch Straßennamen an die Mühlenbetriebe. Fast jeder Ort hat eine Mühlenstraße“, sagt Tiessen. Doch gerade weil die Mühlen in heutiger Zeit selten seien, ginge eine besondere Faszination von ihnen aus. „Menschen mögen Mühlen“, ist Tiessen überzeugt.
In Lauenburg gibt es ein Mühlenmuseum
Das Lauenburger Mühlenmuseum (Bergstraße 17) kann auch außerhalb des Mühlentages, täglich ab 10 Uhr, besichtigt werden. Das lohnt sich schon wegen der spannenden Geschichten, die Mühlenwirt Walter Weber-Niemann zu berichten weiß.