Lauenburg. Lauenburg. Erstmals wurde die Ehrenamtsmesse in Lauenburg ausgerichtet. 45 Vereine und Organisationen suchten Mitstreiter.

Die Freiwillige Feuerwehr, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), das Technische Hilfswerk, den Seniorenbeirat, den Verein zur Förderung des Lauenburger Elbschifffahrtsmuseums oder den Bürgerverein „Pro Lauenburg“ – sie alle kennt man in Lauenburg. Doch die „Lauentown Katzenfreunde“ ist eine ehrenamtliche Organisation, deren Arbeit bisher eher im Verborgenen stattfindet. Die Ehrenamtsmesse am Sonntag in der Albinus-Gemeinschaftsschule war für die Katzenfreunde eine gute Gelegenheit, für ihre Gruppe zu werben. Sie hatten, wie alle anderen 45 Vereine, Verbände und Organisationen, das große Ziel, neue Mitstreiter für sich zu begeistern.

„Wir betreuen aktuell circa 60 herrenlose Katzen im Stadtgebiet. Für die sind wir so etwas wie Straßensozialarbeiter, denn wir versorgen sie mit bis zu 30 Dosen Futter täglich“, berichtete Gerda Starker. Außerdem kümmert sich die Gruppe darum, dass die frei lebenden Tiere kastriert werden. Ein Anliegen, das sie zur Pflicht für alle Katzenbesitzer mit frei laufenden Stubentigern in der Stadt machen wollen. „Sonst bekommen wir die Situation mit den wilden Katzen nicht in den Griff“, meint Gerda Starker.

"Jeder sollte Zeit finden, um sich einzubringen"

Carmen Meyns hat bereits eines der wilden Tiere aufgenommen. Ein verwahrlostes und beinahe verhungertes Tier. „Künftig möchte ich die Gruppe noch aktiver unterstützen“, kündigte sie nach ihrem Besuch am Infostand während der Ehrenamtsmesse an. Sie lobte das vielseitige Angebot ausdrücklich. Hier könne jeder, der an einem Ehrenamt interessiert sei, die richtige Aufgabe für sich finden, so Meyns. „Jeder sollte schließlich etwas Zeit finden, um sich irgendwo einzubringen.“

Darauf setzt auch Landrat Dr. Christoph Mager, der an die Bedeutung des Wortes Ehrenamt erinnerte. „Ehre bedeutet Anerkennung und Amt Verpflichtung“, so Mager. Als „ein Stück Anerkennung“ bezeichnete er die symbolische Schlüsselübergabe für einen neuen Krankenwagen an DLRG-Chef Hans-Dieter Struck. 116 000 Euro zahlte der Kreis mit Unterstützung des Landes für den neuen, geländegängigen Mercedes. Und am Stand von „Pro Lauenburg“ unterzeichnete Mager gleich noch einen Mitgliedsantrag.

Buntes Rahmenprogramm lockte Besucher an

Bürgervorsteher Bernd Dittmer erinnerte in seiner Rede zur Eröffnung der Messe daran, dass bundesweit 23 Millionen Menschen ein Ehrenamt ausüben. „Es könnten gern auch 30 Millionen sein“, meinte er. „Unser Gemeinwesen würde ohne Ehrenämtler zusammenbrechen, da würde nichts mehr funktionieren“, mahnte der Bürgervorsteher zum Engagement. Doch während der Eröffnung der Messe um 10 Uhr hörten ihm fast ausschließlich Freiwillige zu, die sich bereits für das Allgemeinwohl engagieren.

Das Rahmenprogramm, unter anderem mit Fernsehmoderator Carlo von Tiedemann und TV-Gärtner John Langley, lockte dann im Laufe des Tages aber doch noch viele Interessierte an. „Ich gehe bald in den Ruhestand und will mich informieren, wo ich ehrenamtlich etwas tun kann“, sagte zum Beispiel Erika Harms (62) aus Schwarzenbek.