Lauenburg. Das Programm liest etwas sperrig, aber wenn Darius Brackmann über die Vorhaben des Kinder- und Jugendbeirates spricht, sprühen Ideen.

So verbergen sich unter dem Ziel, der Beirat bringe „frischen Wind in die Kommunalpolitik“ bemerkenswerte Ansätze: „Wie wollen die Verwaltung und die Politik beim Einsatz neuer Medien unterstützen“, sagt Darius. So sei es aus seiner Sicht völlig unnötig, Beschlussvorlagen auszudrucken. Wenn diese online vorlägen, könnten sie auch auf Notebooks gelesen werden.

Neue Medien in der Kommunalpolitik

„Wenn es bei einigen Politikern Berührungsängste gibt, helfen wir gern“, verspricht der 17-Jährige. Allerdings setze dies voraus, dass tatsächlich alle Anträge und Vorlagen fristgemäß online gestellt würden. „Auch die Bürger können sonst nicht nachvollziehen, über welche Themen gerade debattiert wird“, meint Darius. Er will künftig ein Auge darauf haben, wann welche Vorlagen für die Ausschusssitzungen freigeschaltet werden.

Was sich die Mitglieder des im September 2015 gewählten Kinder- und Jugendbeirates außerdem vorgenommen haben: „Wir stehen für eine Debattenkultur ohne Redeverbote und mit Respekt und Toleranz.“ Dabei wollen die Jugendlichen während ihrer Zusammenkünfte mit gutem Beispiel voran gehen.

Für ein Jugendzentrum mit zeitgemäßer Ausstattung

Ein Thema brennt den Jugendlichen besonders auf den Nägeln: Die altersschwache Küche im Jugendzentrum. „Immer mehr junge Lauenburger werden im Juz betreut, auch Flüchtlingskinder. Die Stadt sollte versuchen, Fördermittel aufzutreiben, damit das Jugendzentrum diese Aufgabe auch wahrnehmen kann“, fordert der Beiratssprecher.

Dennoch sind auch die Mitglieder des Kinder- und Jugendbeirates dafür, dass die Stadt Lauenburg ihre Haushaltssituation verbessert. „Sonst muss ja unsere Generation ausbaden, was jetzt versäumt wird.“ Gleiches gelte für die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes und die Umsetzung der Pläne für das Lauenburger Stadtzentrum.

Ein weiterer Punkt im Programm: „Der Kinder- und Jugendbeirat gibt den Wünschen der Kinder und Jugendlichen eine Stimme“ Was zunächst etwas abstrakt klingt, liegt für Darius auf der Hand: „Bevor Politiker Entscheidungen fällen, die uns betreffen, werden wir sehr genau hinsehen, damit wir durch Erwachsene nicht fremdbestimmt werden.“

Vor der Arbeit des Seniorenbeirates hätten sie sich schon einiges abgeschaut. Dies sei aber keine Einbahnstraße. „Die Älteren können auch von uns lernen“, sagt Darius selbstbewusst.