Lauenburg. Lauenburg. Seit Herbst 2014 stehen die versenkbaren Poller in der Elbstraße. Doch immer wieder sind andere Teile defekt.
Eigentlich sollen sie den Verkehr von Lauenburgs historischer Bummelmeile fernhalten – die Poller, die seit September 2014 auf der Elbstraße in Betrieb sind. Sie können nur von Autofahrern abgesenkt werden, die sich zuvor bei der Stadt einen Transponder besorgt haben. Doch schon die Planung und Installation der Poller in der Elbstraße glich einem Hindernislauf. Der lange Winter 2012/13 und das Hochwasser im Juni 2013 verzögerten die Installation, im Boden lagen zu dicht nebeneinander Ver- und Entsorgungsleitungen, Teile fehlten, ein Monteur verletzte sich die Hand und fiel aus. Nachdem die Poller endlich standen, gab es viele Pannen, immer wieder mussten Mitarbeiter der Verwaltung ausrücken, um Abhilfe zu schaffen. Und reibungslos läuft der Betrieb der Poller – einer steht am Rufer-Platz, der andere am Elbschifffahrtsmuseum – bis heute nicht.
Zuletzt standen die Poller im Dezember still
Im Dezember standen die Poller wieder einmal längere Zeit still. „An beiden Pollern war der sogenannte Endschalter defekt“, erklärt Bauamtsleiter Reinhard Nieberg. Das habe zur Folge gehabt, dass die Hydraulik weiterarbeitete, obwohl der Poller bereits voll abgesenkt war – er fuhr nicht wieder hoch. „Vermutlich handelt es sich um eine Schwachstelle bei der Technik, denn das ist ja parallel an beiden Standorten aufgetreten“, so Nieberg. Mittlerweile ist der Schaden behoben, die Poller funktionieren wieder.
„Das fällt unter die Gewährleistung, die noch ein Jahr läuft“, sagt der Bauamtsleiter. Bezahlen muss die Stadt die Reparatur also nicht. Doch so richtig zufrieden kann man in Politik und Verwaltung wohl nicht mit der Pollertechnik sein: „Es sind immer unterschiedliche Dinge, die kaputt gehen“, so Nieberg.
Rund 60 000 Euro hat die Verkehrberuhigung gekostet
Rund 60 000 Euro hatte die Verkehrsberuhigung für die Elbstraße gekostet. Unter den Anwohnern war sie von Anfang an umstritten. Kritik gab es im vergangenen Jahr an der Vergabepraxis der Stadt für die Transponder. Jeder könne sich so ein Gerät besorgen, hieß es. Tatsächlich ist die Durchfahrt jedoch nur für jene erlaubt, die ein Anliegen haben, zum Beispiel Taxifahrer, die jemanden abholen, oder Paketanlieferer. Doch ob sich alle daran halten, wird kaum kontrolliert.
Ein Vorstoß der SPD-Fraktion, eine andere Lösung zu erarbeiten, blieb ohne Folgen. Die Sozialdemokraten hatten – wie einige Lauenburger – kritisiert, der Verkehr habe durch die Poller nicht abgenommen. Doch zwei Zählungen der Stadtverwaltung ergaben kurz danach, dass nur noch durchschnittlich 45 Autos täglich durch die Elbstraße fahren. Das sind nur noch etwa 20 Prozent der 236 Fahrzeuge, die im Jahr 2011 gezählt worden waren. Vorerst wird es also bei der Pollerlösung bleiben, so Reinhard Nieberg. Und eine dritte Verkehrszählung, ursprünglich für Dezember geplant, wird jetzt nachgeholt.