Lauenburg/Siebeneichen
(prz).
"Die historische Fähre in Siebeneichen wird unter Denkmalschutz gestellt", gab die Landtagsabgeordnete Marlies Fritzen (Grüne) jetzt bei einem Besuch der Fähre und des Fördervereins, der für ihren Erhalt kämpft, bekannt.
Für den Weiterbetrieb der Schiffsverbindung ist die Einstufung als Denkmal von Bedeutung. Der Förderverein kann in seine Satzung aufnehmen, dass sein Ziel der Erhalt und Betrieb eines Denkmals ist. So kann der Verein den Status der Gemeinnützigkeit erlangen, was bislang noch nicht der Fall ist. Das eröffnet dem Verein die Möglichkeit, Spendenbescheinigungen auszustellen und Fördermittel zu bekommen.
Der Fortbestand der 116 Jahre alten Seilzugfähre ist gefährdet: Der Kreis hatte seinen Vertrag mit dem Amt Büchen zum Betrieb der Fähre zum 2. Juli 2016 gekündigt, weil das Geld fehlt. Mit etwa 33 000 Euro aus den Zinserträgen der Stiftung Fähre Siebeneichen wurde der Betrieb zuletzt bezuschusst. Die Zinsen sind so stark gesunken, dass eine andere Betriebsform gesucht werden muss.
Nach dem Besuch der Lauenburger Altstadt äußerte sich Fritzen hauptsächlich zum Erhalt des unter Denkmalschutz gestellten Postgebäudes (Baujahr 1967) am Büchener Weg. "Hier müssen sich alle Beteiligten an den Tisch setzen, den Kopf frei machen und nach kreativen Lösungen suchen", sagte Fitzen. Sie wünscht sich, dass man stolz ist, ein Denkmal zu haben. Wenn das historische Erbe nicht erhalten und präsent gemacht werde, könne die Zukunft nicht gestaltet werden.
Die Aufnahme der Post in die Denkmalliste macht einen Strich durch die Pläne der Stadt und der Supermarktkette Edeka. Edeka will dort, wo die Post steht, einen Neubau errichten. Das Areal hatte Edeka zu diesem Zweck im Jahr 2012 erworben.
Doch das stößt auf Probleme, denn erstens läuft der Mietvertrag der Post mit Edeka noch bis zum Jahr 2018 - mit der Option auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre. Zweitens stellt die Beurteilung der Post als denkmalgeschütztes Gebäude alle Beteiligten vor neue Herausforderungen.