Lauenburg. Lauenburg. Die Stadt erhält wieder Geld aus dem Programm “Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“. Es soll hauptsächlich für Abrisse verwendet werden.
Rund 47,9 Millionen Euro stellt das Land Schleswig-Holstein in diesem Jahr für die Sanierung von Innenstädten und Stadtquartieren zur Verfügung. 24 Kommunen mit 35 Fördergebieten kommen in den Genuss des Geldes – und auch Lauenburg ist dabei. 750000 Euro erhält die Stadt für die Entwicklung des Ortskerns in der Oberstadt.
„Das ist genau das, was wir beantragt haben“, freut sich Bürgermeister Andreas Thiede über die Zusage. Mit der Umgestaltung des Lütten Marktes und dem Bau der Marktgalerie hat sich Lauenburg schließlich einiges vorgenommen. „Das Geld wird im Wesentlichen für den Abriss der alten Gebäude gebraucht“, so Thiede. Leider hat sich aber die Hoffnung auf einen geringeren Eigenanteil für die Stadt nicht erfüllt: Er bleibt bei 30 Prozent. Nur im Programm „Soziale Stadt“ können Konsolidierungsgemeinden einen Eigenanteil von 20 Prozent beantragen.
Insgesamt erhielt Lauenburg 4,6 Millionen Euro
Lauenburg erhält das Geld jedoch aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“. 2011 flossen 120000 Euro, 2012 waren es 750000 Euro. Der größte Batzen landete 2013 in der Stadtkasse: 2,4 Millionen Euro, gefolgt von 600000 Euro im vergangenen Jahr. „Mit der neuen Summe haben wir jetzt fast 4,6 Millionen Euro aus dem Programm erhalten“, so Thiede.
Ein großer Teil sei noch nicht ausgegeben, ein anderer wurde benötigt, um die alten Immobilien zu kaufen, erklärt der Verwaltungschef. Vier Gebäude zwischen Hamburger Straße (B 5) und Lüttem Markt sollen für die Marktgalerie weichen. Zum einen die drei Flachbauten der sogenannten City-Passage: In einem firmiert noch MäcGeiz, nebenan ist NKD bereits ausgezogen, im zweiten betreiben „De Winhöker“ und Friseur Jan Bracker ihre Geschäfte. Das dritte Gebäude, rückwärtig gelegen, steht bereits leer, weil das Bekleidungsgeschäft „Emporio“ an die Alte Wache umgezogen ist. Abgerissen werden soll auch ein flacher Anbau am „Stappenbeck“.
Kein neuer Termin für den Abriss
In den Zukunftswerkstätten, die die Stadt von 2012 bis 2014 durchführte, war die Marktgalerie ein zentraler Punkt. Auch diese Bürgerbeteiligung wurde mit Geld aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ finanziert, ebenso wie die Kampagne „Lauenburg hoch drei“, mit der die Stadt unter anderem für die Neugestaltung am Lütten Markt warb. Ein Teil des Geldes sei auch für den Umzug von Mietern benötigt worden, erklärt Bürgermeister Thiede.
Auf einen Abrisstermin für die alten Immobilien will er sich jedoch nicht mehr festlegen, nachdem er zuletzt die erste Jahreshälfte 2015 angepeilt hatte. Einer der Knackpunkte dürfte dabei das Gebäude sein, in dem Friseur Bracker firmiert. Wie berichtet, können er und die Stadt sich zurzeit nicht auf einen Kaufpreis einigen. Eine Tatsache, die die Realisierung der Marktgalerie verzögert und so manchen Lauenburger schon daran zweifeln lässt, dass sie überhaupt noch kommt. Auch Thiede sieht mittlerweile in den stockenden Verhandlungen eine ernste Gefahr für die gesamte Innenstadtentwicklung, sagte er unserer Zeitung im Juni. Doch er hält auch an den Plänen für Lauenburgs City fest: „Es ist schön, dass wir jetzt Geld für die Verschönerung unserer Innenstadt haben.“