Lauenburg. Lauenburg. Bodenuntersuchungen sollen bis zum Jahresende klären, welche Variante des Hochwasserschutzes für die Altstadt infrage kommt.

Das schwere Bohrgerät steht seit gestern am Lauenburger Elbufer und die erste Bodenprobe ist genommen. Damit setzt das Land nun auch ein äußeres Zeichen: Die Untersuchungen für einen technischen Hochwasserschutz haben begonnen.

"Die Altstadt ist das Kapital von Lauenburg"

Bevor jedoch Sean Marshall und Michael Zierke von der Firma Wilhelm Soltau aus Seevetal den Bohrer in Bewegung setzten, erinnerten Vertreter von Stadt und Land daran, welche Bedeutung der nun in Gang gesetzte Prozess für Lauenburg hat. „Die Altstadt ist unser Kapital und das Hochwasser vor zwei Jahren hat uns in Angst und Schrecken versetzt“, sagte Stadtrat Jens Meyer (SPD). Seiner Überzeugung nach würden im Herbst erste Ergebnisse der Bodenuntersuchungen vorliegen und zum Jahresende die Entscheidung fallen, welcher Hochwasserschutz für Lauenburg am besten geeignet sei. Schließlich hätte Ministerpräsident Torsten Albig dies zur „Chefsache“ erklärt.

Gibt es Bewegungen in den Erdschichten?

Für Volker Petersen vom Landesumweltministerium sollen die aufwendigen Untersuchungen vor allem eine Frage klären: Gibt es die Untergrundbewegungen im Boden wirklich, und erfordert dies eine im Boden verankerte Spundwand? Der wissenschaftliche Beirat, der das Gutachten der Experten begleitet hatte, geht davon aus – anders als das Land, wie Petersen noch einmal betonte.

Grundwasseruntersuchungen auch bei niedrigem Wasserstand möglich

Welche Erkenntnisse die Untersuchungen liefern sollen, erläuterte Dr. Thomas Liebsch-Dörschner vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume: „Die Grundwasseruntersuchungen ab Ende August bringen uns auch dann Erkenntnisse, wenn der Wasserstand der Elbe auf diesem niedrigen Niveau bleiben sollte“, versicherte er.

Entscheidung über Variante des Flutschutzes kann modifiziert werden

Anhand eines Modells könnten verschiedene Hoch- oder Niedrigwasserereignisse simuliert werden, so dass brauchbare Ergebnisse voraussichtlich innerhalb eines Monats vorliegen könnten. Die Messungen der Grundwasserstände sollen aber auch über das Jahresende hinaus weitergeführt werden. Entscheidungen, die sich auf die Variante eines Hochwasserschutzes beziehen, würden, wenn nötig, verspricht Liebsch-Dörschner.

Anwohner kooperativ bei den Bodenuntersuchungen

Dass dafür auch nach der Grundsatzentscheidung genügend Zeit ist, hatte Volker Petersen zuvor bereits klar gemacht. „Wir werden bis spätestens Anfang nächsten Jahres eine Variante auswählen. Im Bau ist dann aber noch nichts.“ Ein Lob an die Lauenburger schickte er noch hinterher: „Wir kommen hier nur so schnell voran, weil die Zusammenarbeit hervorragend klappt. Nirgends gab es Probleme, auch privaten Grund für die Bohrungen zu nutzen.“