Lisa Grundmann ist das vierte weibliche Mitglied im Vorstand des Schiffervereins
In der Elbestadt Lauenburg haben seit Jahrhunderten Schiffervereine das kulturelle Leben mitbestimmt. Doch während sich die Schifferbrüder vor 380 Jahren zusammenfanden, um ihren Familien zu helfen, wenn einer von ihnen starb, geht es beim Schifferverein "Undine" um Geselligkeit und Spaß am Feiern. Und noch einen Unterschied gibt es zwischen den beiden Traditionsvereinen: Frauen bleibt die Tür zu den Schifferbrüdern verschlossen. Bei "Undine "dürfen sie seit 1996 Mitglied werden. Und so heißt der Präses seit drei Jahren Christine Schulze (39). In der Generalversammlung am Sonnabend bekam sie sogar noch weitere weibliche Verstärkung. Die 19 (von insgesamt 91) Mitglieder, die ins Hotel "Lauenburger Mühle" gekommen waren, wählten Lisa Grundmann einstimmig zur Beisitzerin. Damit sind jetzt vier Frauen im "Undine"-Vorstand.
Wie heute musste früher die Schifffahrt bei Eisgang eingestellt werden. Was lag also näher, als sich in der Winterzeit zu amüsieren und auf Brautschau zu gehen? Der 1886 gegründete Schifferverein "Undine" organisierte Kaffeekränzchen, Ausflüge und eine rauschende Ballnacht im Februar. Die fröhlichen, ungezwungenen Ballnächte lockten auch Schifferbrüder. Doch umgekehrt erlaubten die strengen Statuten der Schifferbrüder es nicht, dass "einfache" Maschinisten, Heizer und andere Decksleute Mitglieder wurden. Erst als es immer weniger Schiffseigner und Besatzungsmitglieder gab, wurden die strengen Regeln gelockert, um das Überleben der Vereine zu sichern.
Am Sonnabend, 14. Februar, feiert "Undine" wieder den traditionellen Ball. Höhepunkte sind der Schiffertanz "Tamped" und eine Polonaise um 24 Uhr. Nur Mitglieder und deren Gäste dürfen dabei sein. Wer Interesse hat: www.schifferverein-undine.de.