Menschenkette vor der historischen Altstadt von Lauenburg

Doch bisher scheint es so, als würden die Lauenburger mit ihrer Forderung auf verlorenem Posten stehen. Denn Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) hatte der Forderung nach einer Flutschutzmauer eine Absage erteilt. "Meinungen sind dafür da, dass man sie ändern kann", sagt Mario Scheuermann von der Initiative "Lauenburg SOS". Er stand am Sonntag mit mehr als 500 Menschen in einer symbolischen Schutzmauer zwischen Rufer-Platz und Zündholzfabrik vor der Altstadt.

Mit der Aktion wollten die Bewohner der Altstadt und ihre Unterstützer auf die gefährlichen Umstände, unter denen sie leben müssen, aufmerksam machen. "Entweder die Politik bekennt sich dazu, uns das Geld für einen Hochwasserschutz zu gewähren, oder sie lösen das Stadtdenkmal auf, damit wir uns kostengünstig selbst schützen können", sagte Ferdinand Soethe von "Lauenburg SOS". Im Juni vergangenen Jahres stand die Elbe 9,64 Meter hoch, normal sind etwa 4,50 Meter.

"Nach dem Besuch des Umweltministers hat sich die Gesprächskultur deutlich verbessert. Wir hatten ein weiteres, sehr konstruktives Treffen", erklärte Bürgermeister Andreas Thiede. Grund genug für ihn, die Menschenkette zu unterstützen - als Zeichen aus Lauenburg nach Heidelberg. Thiede: "Polder sind wichtig, aber man darf den Schutz vor Ort nicht vergessen. Das lassen wir Lauenburger nicht mit uns machen."