Lauenburg. Flutopfer dürfen zunächst auf 330.000 Euro Spenden von Privatleuten und Firmen hoffen. Zu entscheiden ist noch, was genau damit finanziert werden soll.
3000 Euro von der Hypovereinsbank, 5000 Euro von der Schwarzenbeker Firma Fette, 18.000 Euro von den 750 Mitarbeitern der Flensburger Werft, die dafür auf eine Stunde Arbeitslohn verzichteten: Die Spendenbereitschaft für die Lauenburger Flutopfer ist zur Freude von Bürgermeister Andreas Thiede ungebrochen. Privatleute und Firmen haben das Spendenkonto der Stadt bis gestern auf 330.000 Euro anwachsen lassen.
„Wir können jetzt überlegen, ob wir bei Härtefällen die 20 Prozent der Sanierungskosten, die jeder Hauseigentümer trotz der Bundes- und Landeshilfe selbst tragen muss, zumindest abfedern können“, sagte Thiede bei einer weiteren Spendenübergabe durch vier Bäcker aus dem Kreis.
3320 Euro mit Marzipan-Nusstorte
Seit Mitte Juni hatten die Handswerksbäckereien von Klaus Sievert und Horst Dittmer aus Geesthacht, Dirk Baumgarten (Aumühle) und Frank Eggers aus Schwarzenbek in ihren Verkaufsstellen „Flutbrot“ verkauft und von jedem Brot 50 Cent für die Betroffenen gespendet. Heraus kam die stolze Summe von 3320 Euro. Versüßt wurde die Übergabe zudem durch eine große Marzipan-Nusstorte, die Thiede am Abend nach der Sitzung mit den Stadtvertretern teilen wollte.
Bildungsgesellschaft stark beeindruckt
Über jeweils 500 Euro dürfen sich die Jugendfeuerwehr und die DLRG freuen. Rund 50 Kinder aus den beiden Jugendorganisationen halfen bei Kampf gegen das Hochwasser, füllten unermüdlich Sandsäcke und packten da mit an, wo es ihre Kräfte und Fähigkeiten zuließen. „Das hat uns als Bildungsgesellschaft, die sich als Vereinigung mit einem Platz mitten in der Gesellschaft sieht, stark beeindruckt“, sagte der Lauenburger Klaus Kaufhardt (63), Kreisvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, bei der Scheckübergabe.
Für die Jugendfeuerwehr kommt der Geldsegen gerade recht: „Wir planen gerade einen Ausflug ins Hansaland und werden mit dem Geld einen tollen Erlebnistag für unsere Kids organisieren“, berichtete Jugendwartin Gabi Fischer.
Auch die DLRG kann jeden Euro gebrauchen. Die Flut hatten die Fahrzeughalle an der Hafenstraße unter Wasser gesetzt. Jetzt muss unter anderem die Kalksandsteinmauer und eine Sichtbetonwand ersetzt werden. Geschätzte Kosten: 135.000 Euro. „Wir hoffen auf Finanzierungshilfe aus dem Flutfonds, weil das Geld auch für die Vermeidung künftiger Hochwasserschäden eingesetzt werden kann“, erklärten der Vorsitzende Hartwig Bindzus und der technische Leiter Thorsten Junker.