Premiere: Knapp 150 Gäste genießen die ersten Lauenburger Film- und Musiknächte
"Wenn alle mitsingen, dann verschwinden die Regentropfen und die Sonne scheint wieder", sagte Ina Karian. Zusammen mit ihrer Band "Paris La Nuit" ist die Sängerin zu den ersten Musik- und Filmnächten auf dem Kirchplatz an der Maria-Magdalenen-Kirche gekommen. Zum ersten Mal hat der Arbeitskreis Altstadt Lauenburg (Aal) in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde und dem Elbkino dieses Spektakel organisiert. Kurzerhand wurde dafür der Parkplatz zum Veranstaltungsort umgestaltet.
Als die knapp 150 Zuschauer auf den weißen Campingsesseln Platz genommen hatten und das erste Chanson verklungen war, begann es leicht zu regnen. Regenschirme wurden aufgeklappt, Hüte aufgesetzt, und einige Gäste setzten sich unter die Bäume. "Singen Sie mit mir das Lied 'Padam Padam' von Edith Piaf", bat Sängerin Karian die Lauenburger. Alle sangen mit und bald danach hörte es auf zu regnen. Zwischendurch war Hajo Krasemann aus Lauenburg mit einem Schirm auf die Bühne geeilt und hielt ihn über die Akkordeonspielerin Stefanie Perl-Kindel, damit sie und ihr Instrument nicht nass werden. "Du bist so charmant", lobte ihn Karian. "Jetzt singen wir extra für dich und für alle Verliebten das Lied ,Es lebe die Rose' von Edith Piaf".
Als die Hitze des Tages sich verzog, tauchte die Abenddämmerung die Altstadt in warmes Licht. Die Gäste ließen sich französischen Merlot schmecken. Paare schmiegten sich aneinander, während Ina Karian Chansons von Charles Aznavour, Piaf und Greco sowie eigene Kompositionen sang, in denen sich alles nur um die Liebe drehte und das, was sie mit sich bringt: Schmerz, Melancholie, Freude, Sehnsucht. . .
"So, jetzt ist es dunkel genug für den Film", stellte Jörg Sönksen von der Aal gegen 22 Uhr fest. Gezeigt wurde der Dokumentationsfilm "Die Elbe von oben" auf einer Großbildleinwand.
Am Sonnabend gingen die Musik- und Filmnächte mit dem Auftritt von Janice Harrington weiter, die die Lauenburger mit Gospel und Spirituals begeisterte. Wegen des Regens zogen die Gäste und Veranstalter dafür kurzerhand in die Kirche um. Nach dem Konzert wurde das Geheimnis um die Filmvorführung gelüftet. Bis dahin machten die Veranstalter es spannend und verrieten lediglich, dass es sich um einen Klassiker von Günter Anders aus dem Jahr 1968 handelt. Die Außenaufnahmen wurden damals in Lauenburg gedreht. Die Gäste sahen "Pole Poppenspäler" nach einer Novelle von Theodor Storm auf dem Kirchplatz - diesmal ohne Regen.