Lauenburg (du). Vor 22 Jahren wuchs Deutschland wieder zusammen, und daran erinnert seit vielen Jahren die “Einheitsregatta“ der Lauenburger Rudergesellschaft (RGL). Diese Tradition begeistert Boizenburgs Bürgermeister Harald Jäschke jedes Jahr aufs Neue.
"Es sind 125 Teilnehmer aus fünf Bundesländern und 19 Vereinen unterwegs. Vor 23 Jahren durfte es noch nicht einmal Berührungspunkte auf dieser Strecke geben", erinnert er sich.
Die Elbe spielte nach dem Krieg als Grenzfluss zwischen den beiden deutschen Staaten eine entscheidende, vor allem trennende Rolle. Zwar gab's Blickkontakt zu beiden Seiten, aber alle Begegnungen wurden vonseiten der DDR-Behörden streng bestraft. Wer es sogar wagte, von Ost nach West zu schwimmen, spielte mit seinem Leben. Nach Grenzöffnung 1989 war es nicht nur der Landweg, den Bekannte, Freunde und Verwandte für ein Wiedersehen nutzten - auch die Elbe war plötzlich wieder für Bürger aus Ost und West passierbar.
Besonders Wassersportler nutzten von Anfang an die Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen auf dem Fluss. Symbolträchtig: Auch in diesem Jahr gab's wieder eine Rudergemeinschaft mit Sportlern aus einem alten und einem neuen Bundesland. Rainer Soika vom Ruderverein Neuruppin saß gemeinsam mit Otto Sörbeer, Fred Gäbel, Gerhard Brandt und Uwe Bhend von der Rudergesellschaft Lauenburg in einem Boot. Am Ende erkämpfte sich der "Ost-West Doppelvierer" einen dritten Platz.
Traditionelle Drei-Länder-Fahrt auf der Elbe
Auch zur traditionellen Drei-Länder-Fahrt der CDU zum Tag der Deutschen Einheit ging es auf die Elbe - allerdings in einem bequemen Fahrtgastschiff. Mitglieder des Lauenburger Ortsverbandes und Politiker aus Bundestag und Kreisverwaltung würdigten so den geschichtsträchtigen Tag vor 22 Jahren. Während Bundestagsabgeordneter Brackmann und der Lauenburger Ortsverbandsvorsitzende Markus Matthießen die großartige Leistung der DDR-Bürger hervorhoben, die mit der friedlichen Revolution den Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands bereitet hatten, resümierte Kreispräsident Meinhard Füllner: "Wir sind auf einem guten Weg, es gibt aber noch viel zu tun".