Lauenburg. Werner Büker verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Seit 2010 versucht der Betriebsleiter der Hitzler-Werft mit Hilfe einer ehrenamtlichen Crew, das alte E-Werk an der Palmschleuse zu neuem Leben zu erwecken und die verbliebenen Maschinen wieder zum Laufen zu bringen.

Das Engagement ist bei Verwaltung und Politik auf fruchtbaren Boden gestoßen. Einstimmig ist der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Wirtschaft und Tourismus dem Vorschlag von Bürgermeister Andreas Thiede gefolgt, die Bemühungen um das "Technikmuseum" in Zukunft unter dem Dach des Vereins zur Förderung des Elbschifffahrtsmuseums laufen zu lassen. "Damit würdigen wir die gute Arbeit und können das E-Werk nachhaltig in das touristische Gesamtangebot integrieren", freut sich Thiede. Um die "Verankerung" sicherzustellen, ist Büker zudem aufgefordert worden, die ehrenamtliche Leitung zu übernehmen und für den Vorstand des Fördervereins zu kandidieren.

Das technische Kleinod, die ehemalige Palmmühle, wurde zwischen 1919 und 1921 umgebaut, nachdem sich Lauenburg im Zuge der fortschreitenden Elektrifizierung für den Anschluss an die Stromversorgung entschieden hatte. Es wurde mit einer Wasserturbine aufgestattet, um das überschüssige Wasser des Elbe-Lübeck-Kanals bei einem Höhenunterschied von drei Metern zur Stromerzeugung zu nutzen. Bereits 1926 wurde das Elektrizitätswerk durch drei Dieselmotoren mit Generatoren erweitert. Die drei von der Firma Deutz hergestellten und gelieferten Aggregate hatten eine Leistung von 150, 200 und 300 PS und erzeugten Drehstrom mit einer Spannung von 3000 Volt. 1936 wurden ein zusätzlicher Motor mit 345 PS und ein mit Kohle gespeister Gasgenerator installiert. 1985 nahmen die Stadtwerke die - nach heutigen Maßstäben umweltfreundliche - Produktion wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit außer Betrieb.