Lauenburg (per). “Dass Ulrike Mechau-Krasemann vor 25 Jahren nach Lauenburg zog, war ein Glücksfall für die Stadt“, so formuliert es Bürgervorsteher Andreas Lojek in seiner Laudatio auf eine Frau, die inzwischen selbst mit Ministerpräsident Peter Harry Carstensen “per Du“ ist.
Diese Vertraulichkeit ist nicht etwa auf eine alte Freundschaft zurückzuführen, sondern auf die Hartnäckigkeit, mit der sie in Kiel immer wieder "auf der Matte" stand. Ihr grenzenloses Engagement für den Erhalt des Künstlerhauses nötigte offensichtlich selbst dem Landesvater Respekt ab.
Hätte Ulrike Mechau-Krasemann diese positive Verbissenheit nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit an den Tag gelegt, wer weiß, ob es das Künstlerhaus, das als internationale Stipendiatenstätte inzwischen Weltruf genießt, in dieser Form überhaupt noch geben würde. Als die finanzielle Lage der Stadt immer dramatischer wurde, führte eigentlich kein Weg daran vorbei, sich vom Künstlerhaus zu trennen. Für Ulrike Mechau-Krasemann, inzwischen Chefin des Fördervereins, war das kein akzeptabler Weg. Aber es ist ihre Sache nicht, in einer solchen Situation den Kopf in den Sand zu stecken oder auf "Gott und die Welt" zu schimpfen. Die Kunstliebhaberin nahm mit 13 weiteren Mitstreitern die Dinge lieber selbst in die Hand: Sie unterzeichneten den Kaufvertrag für das Haus und die persönlichen Bürgschaften dazu.
Viele haben die zierliche Frau mit der charakteristischen Kurzhaarfrisur und den wachen Augen damals sicher für "verrückt" erklärt. Aber ohne diesen Sprung ins kalte Wasser wäre das 25-jährige Jubiläum des Künstlerhauses im vergangenen Jahr wahrscheinlich nie gefeiert worden.
Für ihre Verdienste wurde Ulrike Mechau-Krasemann gestern beim Neujahrsempfang mit dem Ehrenteller der Stadt Lauenburg ausgezeichnet. Dabei zeigte sich wieder mal auch die ganz andere Seite der Künstlerhaus-Chefin: So hartnäckig sie sich in eine Sache verbeißen kann, so bescheiden, fast verlegen reagiert sie, wenn es um ihre eigene Person geht.
"Wenn man mit ihr und dem Künstlerhaus zu tun hatte, vergisst man sie nicht mehr. Man ist beeindruckt von ihrer überaus positiven Persönlichkeit", so drückte Andreas Lojek es in der Laudatio für die Geehrte aus.