Lauenburg. “Nicht jeder, der in Rente geht, richtet sich auf ein geruhsames Leben zu Hause ein“, weiß Petra Lepsin von der Lauenburger Freiwilligenagentur. Manchen würde die Decke auf den Kopf fallen und einige vermissen das Gefühl, gebraucht zu werden.

So wie die ehemalige Lehrerin, die nun Frauen mit Migrationshintergrund hilft, Deutsch zu lernen.

Vermittelt hat dieses Ehrenamt die Lauenburger Freiwilligenagentur, die seit drei Monaten Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten und Menschen, die diese Hilfe benötigen, zusammenbringt. "Zehn Freiwillige haben sich bisher gemeldet", freut sich die Koordinatorin. Die Hauptarbeit bestehe aber zurzeit darin, Vereine und Organisationen zu motivieren, ihre Anforderungen aufs Papier zu bringen. Über 90 Institutionen haben seither Post bekommen und wurden um Mitarbeit gebeten. Mit etwa 30 von ihnen besteht inzwischen ein enger Kontakt und Petra Lepsin hat einen dicken Stapel Zettel mit Anforderungsprofilen zusammengetragen.

Wenn man darin blättert, fällt auf, dass es wohl für jedes Talent und Interessenfeld interessante Betätigungsmöglichkeiten gibt. So sucht zum Beispiel aktuell das ehrenamtliche Team des Alten Elektrizitätswerkes technisch begabte Leute, die etwas von Wasser- und Dieselmotorentechnik verstehen und helfen, den historischen Maschinen neues Leben einzuhauchen. Einen ganz anderen Wunsch hat die Evangelische Familienbildungsstätte: Gesucht werden Wunschgroßeltern, die sich gern um Kinder wie um eigene Enkel kümmern möchten. Der Verein Anker, der sich um psychisch Kranke kümmert, sucht ehrenamtliche Betreuer für die Besucherclubs - sowohl in Lauenburg, als auch in Geesthacht. "Wir schauen über den Tellerrand, intensivieren unsere Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur Geesthacht", sagt Petra Lepsin. So stehe das Qualifizierungsprogramm für Ehrenamtliche der Volkshochschule Geesthacht auch Lauenburgern offen, unter bestimmten Bedingungen sogar kostenfrei.

Die Freiwilligenagentur Lauenburg ist zurzeit selbst auf der Suche nach ehrenamtlicher Unterstützung: Zum einen werden weitere Koordinatoren gebraucht und zum anderen jemand, für den die Gestaltung und Pflege von Webseiten keine "böhmischen Dörfer" sind. Das nächste Ziel ist nämlich schon angepeilt: Alle Angebote sollen künftig online abrufbar sein.

Sprechzeit nach den Sommerferien freitags, 11 bis 13 Uhr in der Stadtbücherei, Weingarten. Telefonischer Kontakt unter (0 41 53) 56 72 24.