Lauenburg. Der Regen konnte die Besucher nicht stoppen. Bei der Fischmeile herrschte dichtes Gedränge zwischen den Ständen. Bürgermeister Andreas Thiede wurde zum Patron der beliebten Veranstaltung in der Altstadt gekürt

„Auch bei Regen sind unsere Scampis ein Segen.“ Lautstark warb Gerd Lüttge am Stand der „Lauenburger Mühle“ auf der Fischmeile in Lauenburgs Elbstraße für die Scampis aus der Pfanne, die er zubereitete. Hunderte davon vernaschten die Besucher gestern um die Mittagszeit. Zum siebten Mal hatten sich die Gastwirte zusammengetan und die wohl kleinste Fischmeile der Welt organisiert. Zwischen Rufer-Platz und dem Lösch- und Ladeplatz verwandelten sie die Elbstraße in eine Meile mit Buden, in denen gebrutzelt, geräuchert und gekocht wurde.

„Das ist ja richtig schön hier“, schwärmte Hannelore Brich aus Lüneburg. Nur zufällig hatte sie sich mit ihrem Mann Hermann und den Bekannten Anita und Henning Viedt aus Lüdersburg während eines Ausflugs auf die Fischmeile verirrt. „Das ist so toll hier, da sollten die Lauenburger viel mehr Werbung für machen“, sagte sie. Grüner Hering und Bratkartoffeln hatten es den Gästen aus Niedersachsen angetan. Nico Dönnecke sowie Ute, Christina und Norbert Wiechert sind unterdessen bereits „Wiederholungstäter“. „Wir waren im vergangenen Jahr schon hier und wollten unbedingt wieder dabeisein“, erklärte Uta Wiechert. Zu Hause blieb die Küche kalt, stattdessen gab es Rotbarschfilet im Teigmantel.

Auch Tintenfisch, Tapas, gebackene Kibbelinge und geräucherte Aale und Forellen sowie Fischbrötchen fanden reißenden Absatz. Die Gastwirte konnten mit dem Umsatz zufrieden sein. Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Harald Heuer hatten sie sich 2005 erstmals entschlossen, die Fischmeile zu organisieren. Mit großem Erfolg. Heuers Nachfolger Andreas Thiede wurde gestern zum Patron der Fischmeile ernannt und zünftig getauft. Erst mit ein paar Tröpfchen Elbwasser aus einer kleinen Gießkanne – und dann mit einem Eimer Wasser, den Walter Weber-Niemann aus einem Fenster über das Haupt des Bürgermeisters kippte. Dessen Frau Angela war in die feucht-fröhliche Zeremonie eingeweiht und hatte Ersatzkleidung mitgebracht.