Lauenburg (bd). Technikfreunde können sich freuen und haben die Qual der Wahl. Vom 19. bis zum 21. August können bei den Tagen der Industriekultur am Wasser in der Metropolregion Hamburg 80 historische Anlagen besichtigt werden, von denen viele für die Öffentlichkeit ansonsten nicht zugänglich sind.

Zu den nahezu unbekannten Attraktionen zählt auch das Wasser- und Dieselmotorenkraftwerk aus den 1920er-Jahren in Lauenburg. Es steht etwas abseits zwischen der modernen Schleuse des Elbe-Lübeck-Kanals und der alten Palmschleuse und trieb einst mit dem überschüssigen Wasser des Elbe-Lübeck-Kanals eine Turbine zur Stromerzeugung an. Schon vor dem Bau des Kanals hatte hier die Palmmühle die Wasserkraft zwischen der Stecknitz-Fahrt und der Elbe genutzt. Die Stadt Lauenburg kaufte die Palmmühle und baute daneben 1921 ein kleines Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 70 Kilowatt.

Der Strombedarf stieg sehr schnell. Deshalb erweiterte die Stadt die Anlage 1926 um ein Dieselmotorenkraftwerk und stellte vier Maschinensätze mit 150, 200, 330 und 345 PS auf. Motoren von Deutz trieben hier die großen Generatoren an. 1936 wurde die Anlage im Rahmen der Autarkiebestrebungen des Dritten Reiches um einen Raum für einen Drehrostgenerator erweitert. Er erzeugte aus Steinkohle das Gas für zwei der Motoren. Seit 1974 ist das E-Werk außer Betrieb. Die denkmalgeschützten roten Backsteingebäude blieben mit der Technik nahezu vollständig erhalten.

Zu den Attraktionen, die in der Region besichtigt werden können, gehören auch die Dückerschleuse in Witzeeze, die Eisbrecherflotte des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lauenburg in Geesthacht, die Palmschleuse, das Pumpspeicherwerk und die Reste der Sprengstofffabriken in Geesthacht sowie der Raddampfer "Kaiser Wilhelm".

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