Lauenburg (bd). “Das geht ja wohl gar nicht“, war die erste Reaktion von Heino Kruse, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung, als er gestern durch unsere Zeitung erfuhr, dass die Stadt den traditionellen Neujahrsempfang für das Jahr 2011 abgesagt hat.
Hintergrund ist der Versuch der Stadt, den Haushalt durch Sparmaßnahmen in allen Bereichen zu konsolidieren. "Es war politischer Wille. Wir wollten der Bevölkerung ein Zeichen setzen - speziell den Vereinen und Verbänden, die 2011 mit geringeren Zuschüssen rechnen müssen", begründet Bürgermeister Harald Heuer den Schritt, den er zusammen mit Bürgervorsteher Andreas Lojek im Vorwege der Absage allen Fraktionen der Stadtvertretung unterbreitet und keinen Widerspruch geerntet habe. Immerhin schlage ein Neujahrsempfang - inclusive Essen, Trinken und Personaleinsatz der Stadtverwaltung - mit rund 5000 Euro zu Buche, Geld, das die Stadt nicht habe.
Lojek sieht es ähnlich: "Irgendwo müssen wir anfangen zu sparen." Er schließt aber nicht aus, dass es 2012 wieder einen Neujahrsempfang geben könnte, eventuell mit der finanziellen Hilfe von Sponsoren: "Vielleicht hat auch der neue Bürgermeister andere Ideen für die Gestaltung."
Mit rechtzeitiger Sponsorensuche hätte man auch den Empfang 2011 retten können, meint dagegen Kruse: "Das ist ein gesellschaftliches Ereignis, das man nicht einfach streichen kann. Erbsensuppe statt Schnittchen hätten es auch getan und sein Bier hätte jeder selbst bezahlen können."