Lauenburg. “Hilf mir, es selbst zu tun“ - das Motto von Maria Montessori wollten sich rund 20 engagierte Eltern auf ihre Fahnen schreiben, aber die Aussicht auf jahrelange Kraftanstrengungen und finanzielle Opfer neben Familie und Beruf für den Traum von einer Privatschule in Lauenburg haben offensichtlich viele Interessenten abgeschreckt.
"Wir haben das Vorhaben einer Montessorischule erst einmal zurückstellen müssen - weder Kraft noch finanzielle Möglichkeiten reichen für diese weite Perspektive", erklärt Initiator Dr. Heiko Behrens. Für ihn steht aber fest, dass die Montessori-Initiative auch mit einem kleinen Elternkreis weiterverfolgt wird - mit veränderten Zeitfenstern.
"Nach mehreren Diskussionen in Arbeitssitzungen und Gesprächsrunden kristallisierte sich immer mehr heraus, dass unter den interessierten Eltern kein einheitlicher Wissensstand über Wege und Ziele der Montessori-Initiative und über die Pädagogik des eigenständigen Lernens der italienischen Ärztin Maria Montessori vorhanden war", sagt Behrens.
Zur weiteren Information sollte heute Montessori-Experte Karsten Braven referieren: Diese Veranstaltung ist nach einer Fragebogenaktion nun aber abgesagt worden. Arbeitskreis-Initiator Behrens wollte von den Eltern wissen, welche Perspektiven angestrebt werden. Geplant ist nun, nachdem die Eltern gegen eine Privatschule votierten, weitergehende Gespräche mit der Weingartenschule zu führen.
"Vielleicht können wir dort unsere Vorstellungen teilweise einbringen", hofft Behrens auf eine nahe Lösung und stößt beim Schulleiterteam Susanne Werger-von Bergen und Britta Kaufhardt auf offene Ohren: "Jeder mit guten Ideen ist willkommen, handelnde und begreifende Elemente sind bei uns im Unterricht ja auch schon vorhanden", sagt Werger-von Bergen. Einen Montessori-Zweig dagegen werde es so schnell nicht geben. "Prozesse brauchen Zeit und müssen immer in den Gremien abgestimmt werden, damit man verlässliche Aussagen treffen kann", erläutert sie auch im Hinblick auf den Wunsch der Montessori-Begeisterten, Englisch schon von der ersten Klasse an zu unterrichten. Als Gegenleistung bieten die Eltern aktive Mitarbeit am Weingarten - schon in der kommenden Woche soll in Gesprächen mit den Lehrern nach Wegen dafür gesucht werden. Die meisten Kinder sollen in 2011 eingeschult werden - genügend Zeit also, das System der öffentlichen Schulen vorher kennenzulernen.
"Frontalunterricht wirkt nur kurze Zeit, dann haben die Kinder den Lernstoff wieder verloren", sagt Behrens und hofft, in der Weingartenschule genügend Lehrer für den auf das Kind zentrierten Unterricht begeistern zu können: "Auch für Lehrer ist es eine enorme Entlastung, wenn Erfolge der eigenen Arbeit sichtbar werden."