Lauenburg. Am 13. Dezember 1872 hinterlegte Amtsmaurermeister Johann Ernst Friedrich Uhrbrock auf dem Amtsgericht Lauenburg sein ein Jahr zuvor aufgesetztes Testament. Darin bat er die Stadt, für die angemessene Pflege seines Grabes zu sorgen.

Im Gegenzug bedachte er Lauenburg mit einer Stiftung und legte damit den Grundstein für den 1910 begonnenen und 1912 abgeschlossenen Bau des Städtischen Krankenhauses.

An das 2005 aufgegebene und im Sommer 2009 abgerissene Gebäude an der Bergstraße, das einem Penny-Markt weichen muss, erinnert heute nur noch ein großer Schuttberg, der nach dem Ende der Frostperiode abgetragen werden soll.

Und auch an Uhrbrock erinnert nur wenig: Ein Straßenname und das 1827 gebaute und später nach ihm benannte Haus an der Berliner Straße 35, in dem er mit seiner Frau Marie Sophie Elise in kinderloser Ehe wohnte.

In diesem Haus lebt jetzt in dritter Generation die Familie Schmahl, die dafür Sorge tragen will, dass die Erinnerung an den Amtsmaurermeister nicht ganz verblasst. Hauptakteur ist dabei Otto Schmahl, 1932 im Uhrbrockhaus geboren, den es nach der Lehre bei der Sparkasse und der Heirat mit Bierverlegertochter Gretchen Schröder aus der Hafenstraße zu verschiedenen Arbeitsstellen in Hannover, Frankfurt und Ludwigsburg zog. Heute wohnt er in Frankenthal bei Kaiserslautern. Immer mit dabei: Die reich verzierte Original-Eingangstür des Uhrbrock-Hauses, die nach jedem Umzug liebevoll restauriert wurde. Jetzt kehrt sie nach Lauenburg zurück und wird zusammen mit Lauenburger Lithografien und dem Schild des Bierverlegers Jahnke aus der Grünstraße dauerhaft als Leihgabe im Elbschiffahrtsmuseum ausgestellt. Übergeben wurde die Spende von Peter Schmahl, dem jüngeren Bruder des Bankers.

"Otto Schmahl hat seine Heimatstadt nie vergessen und alles über Lauenburg gesammelt, was ihm von Bedeutung schien", erzählte Heimatbund-Vorsitzender Horst Eggert im Museum. "Ich habe ihn mit vielem versorgen können und daraus ist eine Freundschaft erwachsen, die in ihm den Wunsch geweckt hat, alle gesammelten Erinnerungsstücke zurück nach Lauenburg in die Obhut des Heimatbund und Geschichtsvereins zu geben. Wir wollen sie im Museum der Öffentlichkeit zugänglich machen."