Lauenburg (bm). Große Schüsseln mit Kartoffelbergen und dicke, leuchtend orangefarbene Kürbisse stehen auf dem Tisch, es dampft und schon liegt ein feiner Duft von Gewürzen und Kräutern in der Luft.

Während 21 Kinder durch die Küche im Nachbarschaftstreff ToM flitzen, steht Gerda Rönne in stoischer Ruhe am Herd und lässt den Ansatz für die Tomatensauce einköcheln: "Die Kinder sind mit vollem Eifer und Spaß dabei - Grundgedanke unseres Projektes ist aber, Wissen zu vermitteln. Sie sollen lernen, sich preiswert und trotzdem gesund zu ernähren - nicht nur aus Dosen."

Vom Kindergartenkind bis zum Gemeinschaftsschüler, sie alle stehen nach kurzer Bewegungspause einträchtig am Tisch und schälen und schnippeln die Kartoffeln und das Gemüse, das von der Lauenburger Tafel gespendet wird. Das "bunte Menü" aus Kürbissuppe und Nudeln mit Tomatensauce mit gemischtem Salat erklärt sich daraus ebenso wie die Teilnehmergebühr, die aufgrund der Spenden bei 1,50 Euro gehalten werden kann.

Und auch die sechsjährige Dilan freut sich: "Ich habe wieder Tupperdosen mitgebracht, dann können meine Eltern auch noch probieren, was wir gekocht haben!"

Kinder sollen Eltern ihr neues Wissen vermitteln

Die Initiatoren Gerda Rönne und Gaby Schlancke setzen darauf, über das Lernen der Kinder auch den Eltern das Wissen um gesunde Ernährung vermitteln zu können, und den Eltern außerdem eine Möglichkeit zum gemeinsamen Tun mit ihren Kindern zu geben. Immer mehr Kinder und auch Erwachsene, meist Mütter, finden sich zum Helfen ein, seit Anfang des Jahres dieser Kochkurs der Evangelischen Familienbildungsstätte nicht mehr im Hohlen Weg sondern im Nachbarschaftstreff ToM am Moorring angeboten wird. "Die Küche war dort einfach zu klein und viele Kinder brauchen Rückzugsmöglichkeiten in diesen drei Stunden", erläutert Schlancke.

Die Aufmerksamkeitsspanne sei inzwischen deutlich größer geworden, und so hört ihr der sechsjährige Michi gespannt zu, als sie ihm erklärt, was er zu Hause mit den Kürbiskernen machen kann. "Au, Gaby, jetzt hab ich mich geschnitten", wird die zweifache Mutter aber schon unterbrochen und behält doch die Ruhe, als sie Max (7) mit buntem Pflaster und tröstenden Worten "verarztet". Alle Kinder müssen nun einmal gucken, wie "schlimm" es um ihn steht, bevor die Mädchen den Obstsalat zum Nachtisch vorbereiten und die Jungs den Tisch decken.