Lauenburg (bm). “Wir haben die Talsohle der Wirtschaftskrise noch lange nicht erreicht“, unterstrich Vorsitzende Friederike Betge in ihrem Bericht während der Jahresversammlung der Lauenburger Tafel. “Es ist ein Balanceakt: Einerseits wollen wir den Menschen helfen und andererseits darf sich aufgrund unserer Arbeit der Staat nicht aus der sozialen Verantwortung zurückziehen.“

Nicht nur an den offiziellen Ausgabetagen der Tafel bietet der Verein seit vier Jahren der von 400 auf 800 verdoppelten Zahl an hilfesuchenden Menschen Unterstützung. Betge

Auch Obdachlose werden mit Lebensmitteln versorgt

und ihre Helfer leisten auch unkonventionell, "obwohl es eigentlich Aufgabe der Kommune ist", Obdachlosen eine Erstversorgung mit Lebensmitteln. Durchschnittlich 65 Kunden pro Ausgabetag haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter gezählt - das bedeute aber auch, dass fast viermal so viele Menschen versorgt würden durch die Lebensmittelspenden der Tafel. "Ein Kunde versorgt meist eine drei- bis vierköpfige Familie", weiß die 1. Vorsitzende. Zurückgreifen kann Friederike Betge auf ein Team mit "alten Hasen" und neuen Helfern. Ingo Rönne kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr dabei sein. Friederike Betge, Georg Hauschild, Bärbel Finck, Erika Ressing und Sabine Neumann freuen sich aber auch immer über neue Mitarbeiter - ob für die Ausgabetage Dienstag und Freitag im Nachbarschaftsstreff ToM oder als Fahrer: "Auch selbst gewählte Tage sind möglich und flexibel einzuteilen", unterstreicht Betge die Harmonie im Team und das gute Miteinander auch mit den "Spendenstellen". Lauenburger Firmen wie die Mewa und Europakarton, aber auch Rewe und Lidl nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst und unterstützen die Tafel. Am 4./5. Dezember hilft der Edeka-Markt Markus Böcker zum zweiten Mal bei der Aktion "Kauf eins mehr!". Wer Interesse hat, ab Dezember mit dem dann neuen Kühlfahrzeug die Lebensmittelspenden einzusammeln, erreicht Georg Hauschild unter (01 63) 19 71 302.