Noch braucht man ein bisschen Fantasie, aber schon im nächsten Herbst wird das prächtig gefärbte Laub der hochstämmigen Felsenbirnen im Fürstengarten ein echte Hingucker sein - vorausgesetzt, die jungen Bäume sind bis dahin nicht eingegangen.
Heinz Dieter Frank möchte nicht darüber sprechen, wie teuer die zehn kleinen Bäumchen für den Fürstengarten waren, die der Verein Pro Lauenburg aus den Beträgen der Mitglieder finanziert hat. "Die Sache ist erledigt", winkt er bescheiden ab
Auch bei diesem Wetter muss gewässert werden
Ganz billig dürften die Gewächse allerdings nicht gewesen sein, denn es handelt sich dabei um die Kupferfelsenbirne. "Das ist einer der schönsten Bäume, die ich kenne. Die Blüten sind weiß bis cremefarben und im Herbst leuchtet das Laub in den schönsten Farben", schwärmt Jochen Oehlert, dessen Firma die Bäume am vergangenen Montag im Auftrag von Pro Lauenburg gepflanzt hat. Zwar wären die Pflanzballen ausreichend nass gewesen, aber jetzt müsse langsam wieder gewässert werden, denn der Regen der vergangenen Tage reiche dafür nicht aus. Nur so könnten die Bäume gut anwachsen.
Wer diese Wässerung übernehmen soll, ist im Moment aber noch völlig unklar. Bauamtsleiter Reinhard Nieberg freut sich über die Initiative von Pro Lauenburg. Er lässt allerdings auch durchblicken, dass die Stadt davon etwas "überrannt" wurde. "Der Bauhof ist in Spitzenzeiten, in denen beispielsweise Herbstlaub anfällt oder das Unkraut wuchert, schon jetzt überfordert", so Nieberg. Allerdings sei die Stadt dabei, die Grünflächenpflege in der Stadt neu zu organisieren. Dabei würden einige Flächen pflegeleichter gestaltet, damit sich die Mitarbeiter des Bauhofes um andere Bereiche intensiver kümmern können. Nieberg hofft, dass bis zum Ende des Jahres das neue Konzept der städtischen Grünflächenpflege steht und sagt, dass dann auch die jungen Bäumchen im Fürstengarten dabei nicht vergessen werden. Der Bauamtsleiter geht davon aus, dass in der ersten Zeit die Firma die Wässerung vornimmt, die die Bäume gepflanzt hat. "Das ist normalerweise immer so, da nur so die Gewährleistung auf den Anwuchs sichergestellt werden kann", so Nieberg aus Erfahrung. "Mit uns sind solche Pflegeleistungen nicht vereinbart worden", sagt Firmenchef Jochen Oehlert dazu.
Bleibt also zu hoffen, dass es in den nächsten Wochen noch mehr regnet, als in den letzten Tagen. Dann hätten die zehn Bäumchen im Fürstengarten vielleicht doch eine Chance und sogar dieses "Mistwetter" irgendwie einen Sinn. So hat eben manches Schlechte doch noch einen gute Seite.