Geesthacht. Der langjährige CDU-Ratsherr war im Alter von 75 Jahren überraschend gestorben. In Geesthacht hat er viele Spuren hinterlassen.

Die Sitzplätze in der Kapelle des Waldfriedhofs reichten bei Weitem nicht aus, als Geesthacht am Freitagvormittag in einer bewegenden Feier Abschied von Jochen Meder nahm. Gut 200 Trauernde aus allen Bereichen der Gesellschaft waren gekommen: Politik, Verbände, Institutionen, viele ehemalige Arbeitskollegen, Freunde und Familie.

Am 3. Juni war der langjährige CDU-Ratsherr (ab 1990 mit kurzen Unterbrechungen) und Lehrer am Otto-Hahn-Gymnasium (1977-1999) überraschend im Alter von 75 Jahren gestorben – wenige Tage nachdem er, wegen Stimmengleichstands per Losentscheid, erneut als Direktkandidat seines Wahlkreises (Kita Heuweg) in die Stadtvertretung gewählt worden war.

Gut 200 Geesthachter nehmen Abschied von Jochen Meder

Bürgermeister Olaf Schulze erinnerte in seiner Ansprache an einen „bemerkenswerten Mann“, der sich stets im Dienste der Stadt engagiert hat. Etwa als Gründungsmitglied des Förderkreises Industriemuseum, durch den Geesthacht nun gebührend an seine Geschichte und das Erbe Alfred Nobels erinnert. „Das ist etwas, das bleibt“, betonte Ulrike Neidhöfer vom Förderverein.

Sie sprach ebenso wie die mit den Tränen kämpfende CDU-Vorsitzende Nicole Voss („Wir haben einen Freund verloren“) oder Lehrer-Kollegin Renate Staudte („Wir haben als seine zwischenzeitlichen Mieter bei ihm nicht nur eine Herberge gefunden“). Pastorin Antje Laudin hob hernach hervor: „Wir haben gehört, wie viele Spuren Jochen Meder hinterlassen hat.“

Jochen Meder war ein begeisterter Fotograf.
Jochen Meder war ein begeisterter Fotograf. © Privat | Privat

Sarg steht inmitten eines nachempfundenen Naturgartens

Jochen Meder mochte Fotografie, Motorradfahren, Reisen und ganz besonders Eis. Er und seine Frau Hannelore, die beide aus der Pfalz stammten, liebten die Natur – der Sarg stand in der Kapelle inmitten eines nachempfundenen Naturgartens.

Für die musikalische Untermalung sorgten Organist Gregor Bator und Jens Gutzmann (Nabu) an der Klarinette. Gemeinsam spielten sie eine fröhliche Gospelversion von „Oh when the saints“, die Trauergemeinde sang Dietrich Bonhoeffers „Von guten Mächten“, und beim Gang zum Grab stimmte Gutzmann „Over the Rainbow“ an.

„In der Pfalz ist jetzt Sonnenschein“, bemerkte ein Trauergast. In Geesthacht hatte Petrus beim bewegenden Abschied von Jochen Meder seine Schleusen geöffnet.