Escheburg. Kurioser Großeinsatz in Escheburg beschäftigt Retter zweieinhalb Stunden. Als sie den Baum gefällt haben, passiert etwas Verrücktes.
Drei Tage vermisst und dann in luftiger Höhe entdeckt: Kater Schiwa war seiner Besitzerin in Escheburg Mitte der vergangenen Woche am Wiesengrund ausgebüxt. Dann entdeckte sie das Tier am vergangenen Freitag auf einem Baum an der Alten Landstraße in Höhe der Hausnummer 178. Die Besitzerin versuchte, den eineinhalb Jahre alten Kater zunächst anzulocken, der verzog sich allerdings in immer größere Höhe. Um 16.22 Uhr rief die Frau dann die Feuerwehr.
„Wir haben alles versucht. Ich habe selbst Katzen, einige unserer Mitglieder auch. Wir haben es mit Breckies versucht, weil eine Katze auf dem Baum ja nicht jagen kann. Deshalb gingen wir davon aus, dass sie wahrscheinlich Hunger hat. Das brachte aber keinen Erfolg“, berichtet Wehrführer Karsten Melchert. Für die Drehleiter reichte der Platz auf dem Gelände nicht aus. Anwohner breiteten während der Rettungsaktion Decken als Sprungtücher aus, falls sich Schiwa für einen Sprung in die Tiefe entscheiden sollte.
Baumkletterer muss Rettungsversuch aufgeben
Zwischenzeitlich war auch ein örtlicher Baumkletterer angerückt, der sich auf die Rettungsmission in zehn Meter Höhe begab. Er schoss ein Seil mit einer speziellen Vorrichtung über einen stabilen Ast und zog sich in die Höhe. Je näher er Schiwa kam, auf desto dünnere Äste wich der Kater aus. Schließlich gab der Baumkletterer auf.
„Wir haben uns entschieden, den Baum zu fällen. Die Krone war ohnehin morsch. Bei einem jungen und gesunden Baum hätten wir diese Entscheidung so nicht getroffen", sagt der Wehrführer. Kurzum griffen die Retter zur Kettensäge. Als der Baum kippte, sprang Schiwa zu Boden.
Die Besitzerin hatte das verängstigte Tier kurz in den Armen, dann riss es sich los und erklomm einen fünf Meter hohen Baum. Letztlich gelang es der Eigentümerin und der Feuerwehr aber, das Tier herunter zu locken. „Wir haben dem Kater erst einmal acht Wochen Stubenarrest zur Strafe verordnet“ sagte Melchert abschließend mit einem Schmunzeln. Denn Schiwa hat die Retter immerhin zweieinhalb Stunden in Atem gehalten. Tierrettung gehört zum Job der Feuerwehrleute, deshalb muss die Besitzerin wohl nicht mit einer Rechnung von den Rettern rechnen. sh/cl