Dassendorf. 20-jähriger Fahrer kommt mit leichten Verletzungen davon. Schaden wird auf 100.000 Euro geschätzt. Wie es jetzt weitergeht.
„Nicht schon wieder“, dachte sich Stefan Otto, einer der beiden Geschäftsführer des OMT Küchenstudios, als der Anruf von der Polizei kam. Zum zweiten Mal in diesem Jahr ist das Gebäude, das in Dassendorf an der August-Siemsen-Straße 2 unweit der Kreuzung der Bundesstraßen 207 und 404 liegt, beschädigt worden.
Mercedes kracht mit hoher Geschwindigkeit in OMT Küchen Verkaufsraum
Ende April hatten Unbekannte den Geldautomaten der Kreissparkasse, der sich in einem Nebenraum befindet, gesprengt und für Schäden am Gebäude gesorgt. Dieses Mal krachte der Fahrer eines Mercedes C 220 mit stark überhöhter Geschwindigkeit in den Verkaufsraum. Der 20-jährige Fahrer aus Dassendorf hatte aber einen Glücksengel mit an Bord. Er zog sich nur leichte Verletzungen zu. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf etwa 100.000 Euro.
Um 3.55 Uhr in der Nacht zum Montag ging der Alarm bei der Polizei ein. Der Unfallfahrer gab an mit 75 Kilometern pro Stunde aus Dassendorf in Richtung Hohenhorn gefahren zu sein, als er angeblich einem Reh ausweichen musste.
Fahrer nimmt Laterne mit, die im ersten Stockwerk einschlägt
Dabei verlor er kurz nach der Kreuzung die Kontrolle über das schwarzen Fahrzeug. Noch vor der Abfahrt zum Rewe-Markt schleuderte er über die Straßenbankette. Er war derart schnell unterwegs, dass er auch eine Laterne mitnahm, die in seinem Weg stand. Diese beschädigte das OMT Küchenstudio in sieben Metern Höhe im ersten Stockwerk und kam schließlich neben dem Haus zum Liegen.
Das Fahrzeug wiederum schlug – wohl zum Glück des Fahrers – seitlich in die Ausstellungsfläche im Erdgeschoss ein und stand am Ende fast komplett im Gebäude. Allein dieser Schaden wird vorläufig mit etwa 70.000 Euro beziffert.
Die Polizei beschlagnahmte derweil den Wagen für weitere Untersuchungen. Der Führerschein des 20-Jährigen, der noch zur Probe lief, wurde eingezogen. Aus Polizeikreisen war zu hören, dass der Fahrer deutlich schneller als mit 75 km/h gefahren sein muss. Die Beamten gehen eher von einer Geschwindigkeit um 150 km/h aus.
Stefan Otto überlegte am Montag derweil wie er den 2018 geöffneten Laden künftig besser schützen kann. Etwa durch die Aufstellung von Betonpfeilern oder großen Granitsteinen. Das Geschäft, in dem 36 Mitarbeiter beschäftigt sind, soll aber weiterlaufen. Wenngleich Otto damit rechnet, „dass die Halle dieses Jahr wohl nicht mehr repariert werden kann“. Notdürftig versperrt zunächst ein Firmenwagen die Sicht auf den Schaden.