Geesthacht. Auf der Kindermeile beim Elbfest kippte eine Hüpfburg mit 15 Kindern um. Zum Glück blieben alle unverletzt.

Tausende Besucherinnen und Besucher haben am Wochenende bei strahlendem Sonnenschein ausgelassen gefeiert und getanzt – entweder beim Elbfest auf dem Menzer-Werft-Platz in Geesthacht oder beim Heimatfest an der Waldschule in Börnsen.

In Geesthacht begann das Party-Wochenende allerdings mit einem Schreckmoment. Eine aufblasbare Rutsche im XXL-Format, die aussah wie ein Piratenschiff und auf der Kindermeile der Kreissparkasse aufgebaut war, kippte plötzlich um. Zu diesem Zeitpunkt tobten 15 Kinder auf dem Gerät. „Viele haben vor Angst geweint. Auch bei den Eltern war die Panik im ersten Moment groß“, berichtete eine Mitarbeiterin der Kreissparkasse.

Elbfest: Ein Besucher hatte einen Stecker aus dem Gebläse gezogen

Gemeinsam mit ihren Kollegen und weiteren Besuchern gelang es ihnen schnell, die Hüpfburg zu stabilisieren und die Kinder zu befreien. Zum Glück wurde niemand verletzt. Elbfest-Veranstalter Sascha Franke vermutete zunächst, ein unachtsamer Besucher könnte die Hüpfburg zum Einsturz gebracht haben.

Die Piratenrutsche, auf der Kindermeile der Kreissparkasse aufgebaut, sorgte für einen Schreckmoment.
Die Piratenrutsche, auf der Kindermeile der Kreissparkasse aufgebaut, sorgte für einen Schreckmoment. © Denise Ariaane Funke

„Der Bereich, in dem die Gebläse für die insgesamt fünf Hüpfburgen standen, war zwar mit Flatterband abgesperrt. Aber einige Besucher haben das ignoriert, um den Weg auf den Festplatz abzukürzen. Das heruntergetretene Flatterband hat das Gebläse zu Fall gebracht, die Luftzufuhr war dadurch unterbrochen“, erklärte Franke. Später stellte sich heraus: Ein Besucher hatte einen Stecker aus dem Gebläse gezogen.

Rund 4000 Besucher kamen am ersten Tag des Elbfests

Ansonsten bescherte das Fest seinen großen und kleinen Besuchern zwei Tage voller Spaß. Am Sonnabend vergnügten sich rund 4000 Besucher. Sie schwoften zur Musik der Hamburger Akustik-Pop-Band Keepsake und feierten die Coversongs der Partyband Tin Lizzy. Aber auch auf der Spielmeile und an den Buden war reichlich Betrieb.

Johanna (3) und ihre Schwester Charlotte Richter (8) ließen sich beim Kinderschminken bunte Gesichter zaubern.
Johanna (3) und ihre Schwester Charlotte Richter (8) ließen sich beim Kinderschminken bunte Gesichter zaubern. © Denise Ariaane Funke

Johanna und ihrer Schwester Charlotte Richter vergnügten sich gleich mehrere Stunden lang. Die beiden Mädchen (3, 8) waren gemeinsam mit den Großeltern Gabi und Ronald Richter aus Bergedorf gekommen. Während sich Johanna am meisten für das kostenlose Eis am Stiel begeistern konnte, gefielen der älteren Schwester die fünf Hüpfburgen besonders. Nachdem das Eis verputzt war und reichlich getobt wurde, ließen es die beiden Mädchen etwas ruhiger angehen und besuchten den Kinderschminkstand.

Auch auf der Fressmeile gab es viele gut gelaunte Besucher

Das Sparschweinebemalen war wiederum ganz nach dem Geschmack von Niclas Jebens. Der fünfjährige Geesthachter ist Autofan. Dem von der Sparkasse zum Bemalen zur Verfügung gestellten Porzellanschwein verpasste der kleine Autoliebhaber gleich mehrere Mercedesembleme, bevor er sich in die Feuerwehrhüpfburg zum Toben verabschiedete.

Alex und Lisa Manow sowie Gerhardt Wendt (r.) sind sich einig. Das Elbfest ist ein Event für die ganze Familie.
Alex und Lisa Manow sowie Gerhardt Wendt (r.) sind sich einig. Das Elbfest ist ein Event für die ganze Familie. © Denise Ariaane Funke

Rund 50 Meter weiter auf der Fressmeile gab es ebenfalls gut gelaunte Besucher. „Wir sind schon seit 12 Uhr hier auf dem Gelände. Mittlerweile haben wir alles probiert, was es an den Buden zu essen gibt. Die Fischbrötchen sind besonders gut“, stellte die Geesthachterin Lisa Manow fest. Ehemann Alex Manow ergänzte: „Auf die Band Tin Lizzy sind wir schon richtig gespannt. Natürlich wird nachher auch noch getanzt.“ Diejenigen, die sich so wie der 61-Jährige Magnus Vahlendieck ohne Begleitung auf den Weg gemacht hatten, blieben nicht lange allein. „Hier trifft man immer jede Menge alte Bekannte“, berichtet der Geesthachter Verwaltungsangestellte, während er genüsslich in eine Bratwurst biss.

Laternenumzug zum Festplatz in Börnsen mit 500 Menschen

Das sieht auch Oberstudienrat Nico Sievert so. Er war mit Nachbarn auf dem Fest. „Ich lebe seit eineinhalb Jahren in Geesthacht. Zuvor war ich in Reinbek zu Hause. Im Vergleich dazu ist Geesthacht eine Partystadt. Die kostenlosen Angebote sind echt toll“, schwärmt der 44-Jährige und nippt an seinem Aperol Spritz. Um 23 Uhr gingen auf dem Festplatz die Lichter aus. Am Sonntag ging das Familienspektakel in die zweite Runde und lockte noch einmal 2500 Besucher an.

Auch auf dem Börnsener Heimatfest waren die vielen Hundert Besucher froh, endlich wieder feiern zu können. Ausnahme: Am frühen Sonnabend um kurz vor 0.30 Uhr gerieten zwei Männer (32 und 26 Jahre) aus Niedersachsen und Hamburg in eine handgreifliche Auseinandersetzung. Der Geschädigte stellte eine Anzeige wegen Körperverletzung. Zuvor waren am Freitagabend rund 500 Menschen aus den drei Börnsener Ortsteilen bei einem Laternenabend zum Festplatz gezogen. Am Sonnabend wurden unter anderem die neue Sportanlage am Hamfelderedder offiziell eingeweiht und die neue Dorf-App „Börnsen erleben“ vorgestellt.