Geesthacht. Jannik „King Size“ Könecke misst 2,24 Meter. In Geesthacht gibt er sein Debüt im Wrestling. Was die Zuschauer erwartet.

„Size does matter“ steht auf der Rückseite des T-Shirts von Jannik Könecke. Größe ist wichtig. Und der 22-jährige Mann ist groß. Sehr sogar. Er misst stolze 2,24 Meter. Damit ist er nicht nur elf Zentimeter größer als Basketball-Star Dirk Nowitzki, sondern auch Deutschlands größter Wrestler. Seine Premiere im Ring steigt am kommenden Freitag, 2. September, beim Wrestling-Abend im Geesthachter Autohaus Brinkmann. Das hat es in der Stadt noch nicht gegeben.

Wrestling: Gekämpft wird im Autohaus

Ab 19 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) geht es an der Steinstraße 80 ordentlich zur Sache. Veranstalter Power of Wrestling (P.O.W.) hat in der Elbestadt sieben Kämpfe auf dem Programm. Einen Tag später, am Sonnabend, ziehen die Catcher weiter in die Große Freiheit 36 auf dem Hamburger Kiez. Dort sind sechs Kämpfe vorgesehen, ohne Könecke.

Während der Duelle lebt es sich in einer der ersten Reihen am Ring generell gefährlich. Die Wrestler tragen ihre Auseinandersetzungen mitunter außerhalb des 5x5-Meter großen Seilgevierts aus. „Unsere Ordner haben es schon im Blick, wenn gleich etwas passiert. Wer von den Zuschauern dann jedoch nicht schnell auf ihr Zeichen reagiert und keinen Platz macht, der kann schon mal einen Wrestler auf dem Schoß liegen haben“, mahnt Jörg Vespermann, Präsident und Promoter von Power Of Wrestling.

Wrestling ist Show, aber nicht vorher abgesprochen

Allerdings sei – entgegen landläufiger Vorurteile – nicht jede Bewegung, jeder Sturz oder sogar der Ausgang eines Kampfes vorab haarklein festgelegt. „Wrestling ist Show – richtig. Aber wir haben kein Skript“, betont Vespermann. Seine Athleten, die für einen Sieg Prämien erhalten, reisen oft erst am Veranstaltungstag an und hätten gar keine Zeit dazu, Abläufe vorab einzustudieren.

Wrestling ist Action pur: Hier kämpft Hektor gegen Leon van Gasteren.
Wrestling ist Action pur: Hier kämpft Hektor gegen Leon van Gasteren. © Alex Singer | Alex Singer

Den weitesten Weg nach Geesthacht hat ein US-Amerikaner mit dem Kampfnamen Karam. Er ist an sechster Stelle für einen Kampf um den F.I.P.-Titel gegen den Hamburger Lokalmatador Florenz de la Hunt gebucht. Zuvor steht auch die internationale Krone des P.O.W. zur Disposition. Besonders freuen dürfen sich die Zuschauer auf ein sogenanntes Sechs-Mann-Tag-Team-Match, also ein Duell Drei-gegen-Drei und ein großes „Royal Rumble“ zum Schluss.

Am Ende gibt es einen „Massenkampf“

Bei diesem Massenkampf treten alle noch einsatzfähigen Kämpfer des Abends sowie weitere wie etwa Jannik „King Size“ Könecke gemeinsam im Ring und kämpfen alle gegeneinander. Alle 30 Sekunden stößt ein neuer Kontrahent hinzu, die Reihenfolge wird ausgelost. Wer am Ende als Letzter übrig bleibt, hat gewonnen und bekommt 2500 Euro Siegprämie, die vom Hauptsponsor Thorsten Müller und dem „Team Schutzengel“ der Provinzial Versicherung ausgelobt wurden.

Der 2,24 Meter große Jannik
Der 2,24 Meter große Jannik "King Size" Könecke überragt Axel Brinkmann (Autohaus Brinkmann, v.l.), Promoter Jörg Vespermann und Sponsor Thorsten Müller (Provinzial) um ein Vielfaches. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Und obwohl „King Size“ Könecke noch nie im Ring stand, setzt der 45 Zentimeter kleinere Promoter Vespermann große Stücke auf ihn. „Den muss man erst einmal zu Fall bringen“, sagt der P.O.W.-Präsident. Schließlich ist der seit knapp einem Jahr fünf Mal in der Woche trainierende „King Size“ (Schuhgröße 55) nicht nur 2,24 Meter groß, er wiegt auch 170 Kilogramm. „Wenn er so weiter macht wie im Training, sehe ich ihn in zwei Jahren in Amerika oder Japan“, sagt Vespermann, der auch stellvertretender Geschäftsführer beim Verkehrs- und Berufsbildenden Zentrum VBZ ist, das eine Filiale in Geesthacht hat.

Im Autohaus gab es schon Konzerte, Partys und Box-Events

So kam auch der Kontakt zum Autohaus Brinkmann zustande, das nach fünf Box-Abenden, mehreren Konzerten (unter anderem Justus Frantz) und diversen Ü40-Partys jetzt erstmals Wrestling den Geesthachtern präsentiert.

Von den 550 zur Verfügung stehenden Plätzen waren gestern etwa bereits die Hälfte verkauft. Das fachkundige Publikum reist zum Teil aus ganz Deutschland ihren Stars hinterher. „Das wird ein Kessel hier, die Stimmung wird brodeln“, verspricht Vespermann.

Angst davor, einen Wrestler auf dem Schoß zu haben, muss übrigens niemand, der noch kein Ticket hat. Die ersten Reihen sind bereits ausverkauft. Karten ab 24,35 Euro gibt es entweder in Geesthacht bei Zigarren Fries (Bergedorfer Straße 46) oder online beim Anbieter Eventim.