Erst die Entdeckung der Raupen des Eichenprozessionsspinners, nun das: Viele Büsche hängen zurzeit voll mit Gespinsten.

Geesthacht. Vergangene Woche wurden die ersten Raupen des Eichenprozessionsspinners in Geesthacht entdeckt, nun gibt es ein neues Problem: Viele Sträucher im Stadtgebiet sind völlig zugesponnen, und zwischen den Fäden baumeln Trauben von Raupen. Zahlreiche Bürger haben diese Beobachtung dem Fachdienst Umwelt der Geesthachter Stadtverwaltung gemeldet.

Doch in diesem Fall gibt die Stadt Entwarnung. Während die Haare der Raupen des Eichenprozessionsspinners Reaktionen wie Asthma hervorrufen können, sind diese neuen Krabbler für Menschen völlig ungefährlich. Es handelt sich um die Raupen der Gespinstmotte, die sich immer wieder mal im Frühjahr in Scharen vor allem über die Blätter des Pfaffenhütchens hermachen. In den vergangenen Jahren haben sie sich rar gemacht, in diesem Jahr treten sie offenbar wieder verstärkt auf.

Viele Meldungen beim Fachdienst Umwelt der Stadtverwaltung Geesthacht

Den befallenen Bäumen und Büschen schadet es in der Regel nicht, sie treiben wieder aus. Und die Vögel freuen sich zur Brutzeit über das Futterangebot für ihren Nachwuchs. So werden die Raupennester in Geesthacht im öffentlichen Bereich schon ihrer Menge wegen nicht entfernt.

In Mitteleuropa kommen etwa 50 Arten der Gespinstmotte vor. Je nach Art fliegen die Falter bis August. Die hellgrauen bis beigefarbenen Raupen sind die Meisterbauer der typischen feinen, silbrigen Gespinste, nicht die erwachsenen Tiere. Für sie ist es eine gute Tarnung, um nicht von Fressfeinden entdeckt zu werden. Von Anfang bis Mitte Juni verpuppen sich die Raupen, etwa zwei Wochen später fliegen die ersten Falter.