Geesthacht . Schmutz- und Regenwassersiele zerbröseln. Geesthacht plant für das Wohngebiet Am Moor zugleich die Straßen neu.
Nur selten halten Kanalisationen 100 Jahre oder länger, wie in wenigen Stadtteilen Hamburgs. In Düneberg zwischen der Straße Am Moor und dem Kleingartengelände besteht dringender Sanierungsbedarf. Seit 2008 haben sich hier mehrfach Rohrbrüche ereignet, weil die seit den 1960er-Jahren verlegten Siel-Leitungen marode sind. Nach einer Anliegerbefragung zur Umgestaltung von Straßen und Fußwegen Anfang April soll es jetzt schnell gehen.
Kaputte Siele und Straßen: Geesthacht macht Tempo
Am Dienstag, 24. Mai, berät Geesthachts Bauausschuss über das Projekt. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses. Die notwendigen Arbeiten sollen noch dieses Jahr ausgeschrieben werden.
Nicht nur die in Teilen aus Asbestbeton gefertigten Schmutz- und Regenwassersiele sind marode, auch viele Straßen sind in einem Zustand, dass sie „kaum noch reparierbar“ sind, so die Verwaltungsvorlage. Wann die Arbeiten tatsächlich starten, lässt sich jedoch noch nicht sagen. Vor Beginn soll geklärt werden, inwieweit auch Versorgungsleitungen für Erdgas, Strom, Wasser sowie Telekommunikation erneuert werden müssen. Hinzu kommen aktuell Materialknappheit und boomende Bautätigkeit.
Der Baubeginn hängt von vielenverschiedenen Faktoren ab
Klarheit besteht inzwischen, was die Belastung der einzelnen Straßen anbelangt. Verkehrszählungen im Februar haben für den Apfelweg 687 Kfz pro Tag ergeben. Ebenfalls als Erschließungsstraßen gelten Aprikosenweg, Birnenweg sowie Teile des Lilienwegs. Die Verwaltung schlägt vor, entlang dieser Straßen mit einem 2,50 Meter breiten, einseitigen Bürgersteig Fußgängern mehr Platz zu schaffen. Die Fahrbahnbreite soll etwa 5,50 Meter betragen.
Dem Straßenumbau zum Trotz soll es bei Tempo 30 bleiben
Nebenstraßen, in denen ebenfalls neue Siele verlegt werden müssen, sollten dagegen als Mischverkehrsflächen gestaltet werden. Autos, Fußgänger und Radfahrer müssten sich dann die etwa 8,50 Meter breite Fläche teilen. Davon ab gehen Parkstreifen von zwei Metern Breite.
Die Verkehrszählung hat eine teils weit geringere Belastung ergeben als auf Apfelweg und Co: Für den östlichen Teil des Rosenwegs wurden binnen 24 Stunden gerade 165 Kfz gezählt. Im kompletten Wohngebiet soll es weiter bei Tempo 30 bleiben. HE