Geesthacht/Ratzeburg. Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 25-Jährigen ist um 23,6 Prozent gesunken, in der Gruppe bis 20 Jahren sogar um 24,5 Prozent.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg ist im Aufwind: Für Februar meldet die zuständige Arbeitsagentur Bad Oldesloe für das Kreisgebiet eine Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent: Das sind 0,9 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr, die Zahl der erwerbslos gemeldeten Menschen ist auf 5250 gesunken (Vorjahr 6121). Die Zahl freier sozialversicherungspflichtiger Stellen ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 324 auf jetzt 1520 gestiegen, ein Plus von gut 27 Prozent.

Gegenüber Januar 2022 sind die Veränderungen jedoch nur gering. Auffällig ist dagegen die Entwicklung der Kurzarbeit. Sie schwankt von Monat zu Monat. Im Januar hatten 26 Betriebe für 124 Mitarbeiter neu Kurzarbeit angekündigt, im Februar ist die Zahl auf 416 Beschäftigte (in 21 Betrieben) gestiegen. Der Wert hat damit etwa wieder das Dezemberniveau (406 Beschäftigte) erreicht.

Noch immer Kurzarbeit im Herzogtum Lauenburg

Zwischen Januar und September 2021 ist die Zahl der tatsächlich von Kurzarbeit betroffenen Menschen dagegen deutlich gesunken, betont Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. „Bei den Kurzarbeitenden lag die Zahl mit gut 630 Betroffenen noch bei rund 13 Prozent des Januarwertes 2021 von fast 5000.“ Im April 2020, kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie, waren in 1100 Betrieben im Kreisgebiet sogar fast 7000 Mitarbeiter in Kurzarbeit.

In der Statistik zeigen sich noch keine Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der wirtschaftlichen Folgen. Die Datenerhebung war am 24. Februar abgeschlossen, dem Tag des russischen Überfalls auf den Nachbar im Süden.

Freie Stellen im Gesundheits- und Sozialsektor

Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe.
Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. © Agentur für Arbeit Bad Oldesloe | Agentur für Arbeit Bad Oldesloe

Mitarbeiter werden derzeit vor ­allem im Gesundheits- und Sozialsektor gesucht, hier sind der Arbeitsagentur für das Kreisgebiet 288 freie Stellen gemeldet. Dass der Winter langsam endet, belegen die Zahlen des Baugewerbes: In dem Bereich sind 190 freie Stellen gemeldet. Noch vor dem verarbeitenden Gewerbe liegen Zeitarbeits­firmen: Sie suchen 189 Mitarbeiter, in Fertigung und Industrie sind 151 Stellen gemeldet.

Vom Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt profitieren verschiedene Bevölkerungsgruppen höchst unterschiedlich. Menschen, die 55 Jahre und älter sind, stellen 27 Prozent aller arbeitslos Gemeldeten, gegenüber Februar 2021 ist ihre Zahl fast gleich geblieben. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Arbeitslosen mit Schwerbehindertenstatus um 3,6 Prozent gestiegen, der der Langzeitarbeitslosen dagegen um 4,3 Prozent gesunken.

Woche der Ausbildung im März

Die klaren Gewinner sind jedoch junge Menschen. In Jahresfrist ist die Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 25-Jährigen um 23,6 Prozent gesunken, in der Gruppe bis 20 Jahren sogar um 24,5 Prozent. Viele Unternehmen suchen händeringend Auszubildende und Nachwuchskräfte., Die Vielzahl der Mitarbeiter, die aktuell und in den folgenden Jahren in Rente geht, reißt große Lücken.

Die Arbeitsagenturen reagieren bundesweit mit einer Woche der Ausbildung (14. bis 18. März). Allein im Herzogtum Lauenburg sind aktuell 720 freie Lehrstellen gemeldet. Wieczorek: „Der Bedarf ist da, die Möglichkeiten vielfältig und die Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der Region sind gut.“