Geesthacht. In dem schön illustrierten Werk präsentiert die Geesthachterin Stefanie Heins Praxistipps für jeden Monat und jede Jahreszeit.

Dieses thematisch neuartige Hundebuch nahm einen langen Anlauf. Und „schuld“ an seinem Ansatz ist Förster Wolfgang Kruckow. 23 Jahre nach einem Schülerpraktikum bei dem ehemaligen Revierförster von Grünhof hat die Geesthachterin Stefanie Heins Fakten für Hundehalter zusammengetragen mit viel Unterhaltung, was es in dieser Kombination so noch nicht zu lesen gab.

„Ich bin in der 9. Klasse im Rahmen einer Naturwerkstatt ein paar Wochen mit dem Förster durch den Wald gestapft, immer dabei waren seine zwei Rauhaardackel“, erzählt sie. „Diese Eindrücke, mit den Hunden zusammen die Natur zu entdecken, haben mich seitdem nicht mehr losgelassen.“

Buch-Tipp: Naturerlebnisse und Unterhaltung

„Hundezeit ist immer: Das Erlebnisbuch für alle Jahreszeiten“, ist der Titel des bei Kynos erschienenen Werkes (19,95 Euro), das von diesen Erfahrungen inspiriert wurde. Erschienen ist es am 6. September. Erklärt werden die Veränderungen in der Natur aus dem Blickwinkel der täglichen Gassirunden: Was es je nach Jahreszeit gemeinsam zu sehen und zu erleben gibt – mit manchmal überraschenden Antworten auf Fragen, die sich selbst langjährige Hundehalter noch nie gestellt haben. Etwa, warum Regen generell im Sommer so gut riecht, aber das Hundefell zu müffeln beginnt, wenn es nass geworden ist.

Praxis-Tipps für Mensch und Hund für jede Jahreszeit

„Hundezeit ist immer“ heißt das bei Kynos erschienene Buch der Geesthachterin Stefanie Heins.
„Hundezeit ist immer“ heißt das bei Kynos erschienene Buch der Geesthachterin Stefanie Heins. © Privat | Privat

So wird Monat für Monat jeweils auf mehreren Seiten aufgeführt, wie sich welches Wettergeschehen (nicht nur) auf den Hund auswirkt, welche Hölzer und Pflanzen beim Anknabbern gefährlich werden können. Es gibt Tipps, was sich passend zur Jahreszeit an saisonalen Happen im Napf gut macht, welche Tiere im Revier zu sehen sind, wie es jetzt mit dem Risiko hinsichtlich Parasiten wie Zecken steht, welche Spiele sich beim Gassigehen anbieten und welche Pflege gut tut – für den Januar etwa selbsthergestelltes Pflegebalsam für durch Streusalz und Eissplitter strapazierte Pfoten.

Seit 2013 wird die Autorin von Labradormischling „Henry“ begleitet

Die Idee für das Buch reifte bei Stefanie Heins natürlich auf den Spaziergängen, besonders gern ist sie in den Besenhoster Sandbergen unterwegs, seit März 2013 begleitet von Labradormischling „Henry“. Die ersten gedruckten Bücher wurden als Adventsüberraschung an die engsten Gassifreunde verteilt.

Der gutmütige Rüde ist auch beruflich stets dabei. Nach dem Schulabschluss 2001 hatte Stefanie Heins zunächst mit einem Studium der Forstwirtschaft geliebäugelt, doch dafür hätte sie nach Süddeutschland ziehen müssen. Stattdessen absolvierte sie ein Volontariat bei Hamburgs Stadtmagazin Oxmox, schreibt noch heute als Autorin über Musik und Kultur. Die Promis haben meist einen guten Draht zu „Henry“.

Die Journalistin schreibt für Oxmox

Regisseur Fatih Akin etwa saß singend neben dem Redaktionshund auf dem Sofa, und die Hundefotografin Michéle Nissen (Highfive Photography), die Bilder zum Buch beisteuerte, lernte Stefanie Heins im Umfeld der Band Revolverheld kennen, die sie schon häufiger zu Interviews traf und deren Mitglieder teilweise ebenfalls begeisterte Hundehalter sind.

Seit sechs Jahren betreibt Stefanie Heins zudem einen Hundeblog (www.mydog-blog.de), der mittlerweile so erfolgreich ist, dass er auch Unternehmen aus dem Umfeld von Hundeprodukten interessiert. Die Idee für das Buch kam ebenfalls schnell gut an. „Ich habe das Exposé Anfang 2020 bei drei Verlagen eingereicht.

Gleich zwei Verlage zeigten großes Interesse

Die erste Rückmeldung kam nach einer Woche, die zweite nach einer weiteren“, berichtet sie. Sie wurde von einer Lektorin betreut, alle Informationen fachlich überprüft. Auch die Leser finden die Neuerscheinung richtig gut. Beim Internethändler Amazon belegte das Buch zeitweise Platz 52 im Verkaufsranking in der Sparte Hundeerziehung und Pflege

„Bei Sachbüchern gehört eine Startauflage von beispielsweise 2500 Exemplaren zum Durchschnitt, entsprechend der Nachfrage wird nachgedruckt. Je nach Verlagsvertrag und Verkaufspreis verdient man als eher unbekannter Autor pro verkauftem Buch im niedrigen einstelligen Euro- oder sogar Cent-Bereich. Man wird davon also wahrscheinlich nicht reich“, erläutert Stefanie Heins.

Aber das kann ja noch kommen. Denn ihr nächstes Buch erscheint bereits am 9. Februar, diesmal war es ein Verlag, der aufmerksam geworden war und dann Stefanie Heins als Autorin geworben hat. Es ist ein Reiseführer für Hundefreunde über Lieblingsplätze an der niedersächsischen Nordseeküste (17 Euro, Gmeiner-Verlag).