Geesthacht. Ein neuer Teil unserer Gartenserie “Naturnahe Gartengestaltung“: Lehmhügel und Sandbeete sind ideal für die Anlage von Bruthöhlen.

Insekten haben für das Ökosystem eine enorme Bedeutung. Die Stadt Geesthacht und unsere Zeitung wollen dem Artenschwund etwas entgegensetzen und geben in einer Serie Tipps für eine naturnahe Gartengestaltung. Heute geht es um die Wichtigkeit von Totholz, Sand und Lehm. Eine Broschüre zur Gartengestaltung gibt es im Rathaus.

Aufgeräumt war gestern – „Insekten und andere Tiere in Gärten und Grünanlagen brauchen nicht nur Nahrung, sie brauchen auch Strukturen, in denen sie überwintern und Nisthöhlen anlegen können oder wo sie Materialien für den Bau ihrer Nester finden“, erklärt Ulrike Stüber vom Fachdienst Umwelt der Stadtverwaltung.

Naturschutz: Sandbeete sind gute Lebensräume für Wildbienen

Insektenfreundliche Gartengestatung.
Insektenfreundliche Gartengestatung. © HA Grafik, HA Infografik, F. Hasse | Frank Hasse

So sind einfach anzulegende Sandbeete ideale Lebensräume für Wildbienen. „Dazu hebt man an einer unbedingt sonnigen Stelle eine Fläche von mindestens 50 x 50 x 20 bis 50 Zentimetern aus und füllt diese mit bindigem Sand“, so Ulrike Stüber. Der Sand sollte in der Hand etwas formbar sein, also einen Anteil an feinerem Material wie Ton und Lehm enthalten, sonst können die Wildbienen keine Brutröhren darin bauen.

Wer Platz hat, kann eine solche Sandfläche auch mit kleinen Blühinseln kombinieren. Trockenheitsliebende Pflanzen können in das Sandgemisch gesetzt werden. Es sollte jedoch genügend offene Sandfläche erhalten bleiben.

Ein gutes Beispiel findet sich am Bienenpfad am Hafen in Geesthacht

Lehm im Garten lieben Arten wie Lehmwespen, die entweder direkt in dem Lehmhaufen ihre Niströhren anlegen oder das Material zu Bauzwecken abtransportieren, aber auch Schwalben, die den Baustoff für ihre Nester benötigen. Ein Hügel aus Lehm sollte immer eine Art Steilwand haben, dort beginnen Wildbienen meist sofort damit, Niströhren anzulegen. Ein Beispiel findet sich am Bienenpfad am Geesthachter Hafen.

Eine unkomplizierte Variante, um Insekten zu unterstützen, sind Totholzhaufen. Sie bieten Tieren von Zauneidechsen über Insekten und Vögeln Nistmöglichkeiten, Nahrung und Überwinterungsquartier. „Mit gebohrten Löchern mit unterschiedlichen Durchmessern ist es schon fast ein Insektenhotel“, erläutert Ulrike Stüber. Mit „Benjes-Hecken“, die entstehen, indem zwischen parallel eingeschlagenen Pfahlreihen Äste und Zweige aufgeschichtet werden, lassen sich schnell wirkungsvolle Hecken schaffen. „Während sich das Holz zersetzt, finden Vögel Brutplätze, Kleinsäuger, Amphibien und Insekten das Jahr über Verstecke.“