Geesthacht. SPD und Grüne hatten sich dafür stark gemacht, dass alle vier weiblichen Bewerber für das Gremium gewählt werden. Wer noch dabei ist.

Von einer paritätischen Besetzung mit Männern und Frauen, also der zahlenmäßigen Gleichheit, ist der Deutsche Bundestag trotz wiederholter Forderungen weit entfernt. Die weiblichen Abgeordneten stellen lediglich 34,8 Prozent aller Bundestagsmitglieder. In dieser Hinsicht ist der neue Wirtschaftsbeirat der Stadt Geesthacht schon weiter. Hier beläuft sich die Quote jetzt auf 45 Prozent.

Zuvor hatten sich in der Sitzung der Ratsversammlung die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen dafür stark gemacht, dass die gerade einmal vier Frauen unter den 16 Bewerbern auch ins neunköpfige Gremium gewählt werden. Dieses soll Politik und Verwaltung mit Sachverstand beraten und Bindeglied zu ortsansässigen Firmen sein. „Frauenpower ist im Kommen“, sagte Renate Lefeldt.

Die konstituierende Sitzung des Beirats in Geesthacht im Januar

So kam es auch: Christina Bischof-Deichnik (Pharmazie), Eve Pippirs (Gastronomie), Doris Fiedler (Steuerberatung) und Susanne Voges (Gastronomie) erzielten die besten Ergebnisse bei der Abstimmung.

Komplettiert wird das Gremium von Joachim Wilczek (Industrie), Jörg Zimmer (Handwerk), Mathias Geritzlehner (Bank), Mario Stapelfeldt (Bau) und Marvin Scheer (Vertrieb).

Bemerkenswert: Mit Detlev Kruse (Stadtmarketing) und Paul Apel (Pflege) gehören zwei Urgesteine, die sich seit Jahren für die Wirtschaft engagiert haben, dem Beirat nicht mehr an. Die konstituierende Sitzung ist für den 12. Januar vorgesehen.

Antrag zur Kreissparkasse einstimmig angenommen

Weiteres Thema in der Ratsversammlung war die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (KSK). Obwohl das Bankinstitut einen Tag vor dem Zusammentreffen der Politiker im Streit um das reduzierte Serviceangebot in der Oberstadt und in Grünhof eingelenkt hatte, wird sie nun nach einem einstimmigen Beschluss aller Fraktionen offiziell aufgefordert, den ­alten Zustand wiederherzustellen.

Die KSK hatte angekündigt, an den beiden Standorten zusätzlich zum Geldautomaten wieder einen Selbstbedienungsterminal aufzustellen. Allerdings womöglich nicht von Dauer. Die Kreissparkasse will das Nutzungsverhalten „über einen längeren Zeitraum“ analysieren und dann neu entscheiden, ob die Geräte gebraucht werden.

Die SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister hob hervor, warum die zahlreichen Bürgerproteste, die es gegeben hatte, von Erfolg gekrönt waren. „Die Kreissparkasse ist kein Unternehmen wie jedes andere und gehört praktisch den Bürgern des Kreises“, sagt sie. Gleichzeitig brachten Burmeister und Jens Kalke (Grüne) die Idee eines Quartiersmanagers für die Oberstadt erneut ins Gespräch. Dieser soll Probleme des Viertels frühzeitig erkennen.

CDU: Für Christina Minge rückt Jochen Meder in die Ratsversammlung

Einen personellen Wechsel gab es bei der CDU. Christina Minge ist nach 8,5 Jahren aus privaten Gründen aus der Ratsversammlung ausgeschieden. Für sie rückt Jochen Meder nach, der zum insgesamt dritten Mal dem Gremium angehört und auch gleich den Posten des Schriftführers von Christina Minge übernommen hat.

Alle Vorlagen, die die Verwaltung eingereicht hatte, wie die Neufassung des Baumkatasters, wurden einstimmig durchgewunken. Die Lokalpolitiker hatten sich wegen der gestiegenen Corona-Zahlen verständigt, keine Debatten mehr zu führen. „Das haben wir in den Ausschüssen ausreichend getan“, so CDU-Fraktionschef Arne Ertelt.