Geesthacht. Grüne, SPD und Nabu rufen zu einer Müll-Sammelaktion auf. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 240 Kilogramm Müll zusammen.

Ein Stofftier-Hamster war in den Augen einer Jury das kurioseste Fundstück der Müll-Sammelaktion anlässlich des „Coastal Cleanup Day“, des internationalen Tags des Küsten-Aufräumens, im vergangenen Jahr in Geesthacht. Mit einem Stuhl, einer Brille, einer Decke oder einem Hinweisschild zum Elbuferwanderweg hatten die Umwelt-Aktivisten auch nicht unbedingt gerechnet. Insgesamt kamen 240 Kilogramm Müll bei der von Grünen, SPD, NABU und BUND organisierten Aktion entlang des Elbufers zusammen.

Coastal Cleanup Day: Am Sonnabend wird in Geesthacht Müll gesammelt

An diesem Sonnabend, 18. September, gibt es eine neue Auflage des Coastal Cleanup Day, an dem an der Elbe aufgeräumt werden soll. Einziger Unterschied: Anstatt des BUND ist diesmal eine gemeinsame Müllsammelgruppe vom LADR-Labor, Intermed und den Rotariern mit unterwegs.

Die einzelnen Gruppen „beackern“ dabei unterschiedliche Abschnitte. Die SPD, darunter viele Jusos, weil die Fraktion Bundestagswahlkampf in der Fußgängerzone macht, räumen von 10 bis 12 Uhr am Feldherrenhügel auf. Die Grünen übernehmen von 15 bis 17 Uhr den westlichen Teil der Schleuseninsel (elbabwärts vom Wehr), der Nabu kümmert sich zeitgleich um die östliche Schleuseninsel. Die Sammelgruppe (LADR, Intermed, Rotarier) trifft sich ebenfalls von 15 bis 17 Uhr auf der Elbhalbinsel beim Freibad.

Eine Plastikflasche zersetzt sich erst nach 450 (!) Jahren

An jedem Ort sind Freiwillige, die mithelfen möchten, willkommen. Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt rund 50 Personen teil. „Nach Möglichkeit sollten Handschuhe, ein Eimer und vielleicht ein Müllgreifer mitgebracht werden“, sagt Sonja Higgelke von den Grünen. Der Fachdienst Umwelt der Stadt Geesthacht stellt Müllsäcke zur Verfügung und holt den gesammelten Müll auch ab. Bei einer gemeinsamen Abschlussaktion um 17.30 Uhr auf dem Menzer-Werft-Platz wird dann erneut das kurioseste Fundstück gekürt.

Die häufigsten Funde sind neben vielen Zigarettenkippen, Verpackungsmüll und seit der Corona-Pandemie auch Mund- und Nasenschutzmasken. Ein Problem stellen auch die Styroporverpackungen dar, in denen Angler ihre Köder aufbewahren und die ein großer Verursacher von Mikroplastik im Wasser seien, so der SPD-Ortsvorsitzende Julian Peemöller. „Bei den Anglershops muss ein Umdenken stattfinden. Aber ein größeres Problem sind die illegalen Angler“, sagte er.

Mikroplastik gelangen über die Nahrung in den menschlichen Körper

Laut gewaesserretter.de gelangen jährlich zehn Millionen Tonnen Plastikabfälle in die Ozeane. Im Pazifik hat der größte Müllstrudel der Welt eine Fläche die dreimal so groß ist wie Frankreich. Bis sich ein Styroporbecher zersetzt hat, dauert es 50 Jahre. Bei einer Plastikflasche sind es bereits 450 Jahre und bei einer Angelschnur 600 Jahre.

Während große Müllstücke eine Gefahr für Meereslebewesen sind, gelangt das Mikroplastik, dass sie über die Nahrung aufnehmen, auch in den menschlichen Körper und gefährdet also auch unsere Gesundheit.