Geesthacht. Zum wiederholten Mal brachten die Geesthachter Christdemokraten einen Antrag im Bildungs- und Sozialausschuss ein.

Rüdiger Tonn kam sich vor wie im Kino. „Und täglich grüßt die CDU mit alten Anträgen“, kommentierte der Fraktionsvorsitzende der Geesthachter FDP das erneute CDU-Ansinnen im Bildungsausschuss, für alle Klassenräume der Stufen 1 bis 6 mobile Luftfilter anzuschaffen. Hintergrund: Auf den vorangegangenen Sitzungen des Bildungs- und Sozialausschusses hatten sich alle Fraktionen nach heftiger Diskussion darauf geeinigt, Geräte nur für förderfähige, schlecht zu belüftende Räume zu beschaffen. Dafür seien gut 20 Geräte notwendig.

Rund 90 weitere Räume würde nach wie vor die CDU gerne bestücken. Nämlich alle, die von Schülern der Klassen 1 bis 6 genutzt werden. Begründung: „Es gibt nur eine Impfempfehlung für Kinder ab zwölf, und die Inzidenz unter Kindern in Schleswig-Holstein liegt über 300“, sagte Bastian Numrich und bezeichnete den gefundenen Kompromiss nur als „kleinsten gemeinsamen Nenner“.

„Die Corona-Maßnahmen funktionieren auch ohne Luftfilter“

Wenig überraschend gingen die anderen Parteien, auch ob der Kosten von etwa 300.000 Euro, nicht mit. Die SPD verwies auf eine Aussage von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU), dass mobile Luftfilter sinnvoll bei der Pandemie-Bekämpfung sein könnten, Lüften und Abstand halten aber nicht ersetzen.

Die als Experten befragten Schulleiter äußerten sich ebenfalls zurückhaltend. Kai Nerger von der Bertha-von-Suttner-Schule gab zu bedenken: „Die Inzidenzen sind zwar wieder hoch, aber die Hospitalisierungsrate ist jetzt anders. Die Corona-Maßnahmen scheinen auch ohne Luftfilter zu funktionieren.“

„Bei unserem Antrag handelt es sich um kein Späßchen“

Für die Verwaltung berichtete Sylvia Funke vom Stand der Beschaffung. An einer Schule werde etwa statt eines mobilen Luftfilters der Einbau einer zentralen Lüftungsanlage geprüft. Zudem verwies sie darauf, dass die Gelder aus dem Nachtragshaushalt, aus dem die CDU die 90 Geräte bezahlen möchte, erst ab Dezember ausgegeben werden können.

Abschließend ergriff der CDU-Fraktionsvorsitzende Arne Ertelt das Wort: „Ich möchte klarstellen, dass es sich bei unserem Antrag um kein Späßchen handelt. Aber wenn es heute abgelehnt wird, werden wir im nächsten Ausschuss den Antrag nicht noch mal stellen.“ Diese Aussage wollte die Vorsitzende Hicran Hayik-Koller im Protokoll festgehalten wissen. Wenig später wurde der Antrag abgelehnt.