Geesthacht. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Geesthacht haben ihre Jahreshauptversammlung abgehalten. Es gab mehrere Besonderheiten.
„Das ist das erste Mal, dass ich jemanden befördere, der im Dienstgrad dann über mir steht“, sagte Jürgen Lempges, Vorstand bei der Kreisfeuerwehr. Vor ihm stand Sascha Tönnies, der Wehrführer der Geesthachter Feuerwehr. Die Aktion erwies sich als nicht ganz so einfach, die alten Schulterklappen wollten nicht weichen. „Hat jemand ein Messer?“, wurde nach einigem Getüdel gefragt. Endlich klappte es, von Tönnies’ Stellvertreter Dennis Bruhn (selbst frisch gebackener Hauptlöschmeister) gab es anerkennend einen Klaps auf die neuen Abzeichen eines Ersten Hauptbrandmeisters.
Geesthacht hat eine ausgezeichnete Freiwillige Feuerwehr
Die Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Geesthacht – sie stand im Zeichen der einen und anderen Besonderheit. Für Sascha Tönnies gab es ebenfalls eine Premiere: „Das habe ich auch noch nicht erlebt“, sagte er bei der Ehrung von Hugo Heitmann. Der frühere Wehrführer wurde für seine langjährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet – sage und schreibe seit 60 Jahren ist er dabei. 25 Jahre sind es bei Kai Iserloth und Peter Kruse, dafür wurde das Brandschutz-Ehrenzeichen in Silber verliehen.
Als neue Feuerwehrmänner wurden Philipp Berg, Stephan Gehrung, Sven Minge, Tjark Ole Florek, Tyl Voigt, Finn Colin Waehnke und Justin-Noel Zorn aufgenommen. Im Jahr 2020 gab es insgesamt 13 neue Mitglieder. Weitere Personalien: Jörg Obermüller wurde als Gruppenführer für das TLF 4000 bestätigt, die Kassenprüfer Bernd Bogdan und Patrick Bodin werden ihr Amt fortsetzen, Sven Albrecht ist stellvertretender Kassenwart.
Im vergangenen Jahr gab es 287 Einsätze der Feuerwehr Geesthacht
Eine Besonderheit bot auch der Kassenbericht. „Es ist der kürzeste in der Geschichte der Feuerwehr“, teilte Kassenwart Bodo Dittmer mit. Coronabedingt „hat es keine Bewegung gegeben. Der Haushaltsplan ist noch kürzer. Es ist nichts“, meinte er zum nächsten Tagesordnungspunkt. Hintergrund ist, dass Veranstaltungen wie der beliebte Laternenumzug ausfielen. Auch in diesem Jahr wird es keinen geben.
Aber es gab natürlich viele ernste Töne. Für den 2020 verstorbenen Kameraden Rainer Wobbe wurde eine Schweigeminute eingelegt, und dann war da die Bilanz der 287 Einsätze, darunter sechs Großbrände, sieben mittlere Brände und 54 kleinere Feuer. 144 Mal gab es technische Hilfeleistungen (wie Türöffnungen oder bei Ölspuren), sieben Lenzeinsätze, 30 Rettungen, eine Tierrettung, 46 Mal war Fehlalarm. Acht Menschen konnten nur tot geborgen werden.
„Die Staffelstab-Übergabe ist sehr gut gelungen“, lobte Bürgermeister Olaf Schulze in seinem Grußwort. Sascha Tönnies und Dennis Bruhn hatten ihr Amt erst zum Jahresbeginn 2020 angetreten. „Sie haben einen richtig guten Job gemacht. Hier lebt es sich sicher.“