Die Buntenskampschule in Geesthacht muss weiter auf Container warten. Die Silberbergschule bekommt hingegen welche.
Geesthacht. Schock für die Buntenskampschule kurz vor dem Schulstart der ABC-Schützen am Mittwoch der kommenden Woche: Die Container, die zur Entlastung der stark frequentierten Einrichtung in Geesthacht am 25. August als Zwischenlösung auf dem Schulgelände aufgebaut werden sollten (wir berichteten), kommen nun doch nicht. Damit fehlen ein großer Raum von etwa 70 Quadratmetern und zwei kleinere mit über 50 so Schulleiterin Susanne Steimle. Die Klassenräume im Schulgebäude haben im Schnitt etwa 50 qm.
Die Hiobsbotschaft teilte eine Mitarbeiterin vom Fachdienst Immobilien auf Nachfrage von Bastian Numrich (CDU) auf dem Bildungsausschuss am Mittwoch mit. Susanne Steimle erfuhr erst auf Nachfrage unserer Zeitung davon. „Das ist eine absolute Katastrophe für uns“, klagt sie. Zum Schulstart vor vier Jahren waren 226 Kinder für die Klassenstufen eins bis vier angemeldet, nun sind es 260 inklusive der zwei DaZ-Klassen mit Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Insgesamt werden vier 1. Klassen unterrichtet, die 2. Klassen sind zweizügig, die 3. und 4. Klassen jeweils dreizügig. Die Erweiterung wird also dringend benötigt.
Erweiterung der Buntenskampschule wird dringend benötigt
Als Grund gibt Bürgermeister Olaf Schulze an, dass bei der Ausschreibung kein Angebot eines geeigneten Bewerbers für die Arbeiten dabei gewesen sei. Die Ausschreibung befindet sich aber in einer zweiten Runde, Termin für die Aufstellung soll – sofern sich eine Firma findet – der 15. September werden. Gesucht wird deutschlandweit.
Just zu diesem Datum werden an einer anderen Schule, an der Raumnot herrscht, Container aufgestellt: Es ist die Silberbergschule, mit fast 500 Schülern die größte Grundschule der Stadt. Auch für dieses Projekt gab es eine Ausschreibung für die Erweiterung „um zwei Klassenräume und sechs Betreuungsräume in moduler Bauweise“, für die sich eine Firma gefunden hat.
Bastian Numrich, dessen CDU sich mit anderen Fraktionen gegen den Widerstand der SPD für eine Containerlösung an der Buntenskampschule stark gemacht hatte, beschleicht ein Verdacht. Denn dem Aufbau der Container an der Silberbergschule liegt ein Antrag der SPD zugrunde. „Hier wird gefühlt mit zweierlei Maß gemessen“, meint er mit Blick auf die Verwaltung, „für mich ist das nicht plausibel.“ Bürgermeister Olaf Schulze, weist „irgendwelche parteipolitischen Spielchen“ in der Verwaltung von sich. „Das ist ein Zufall mit der Silberbergschule“, sagt er. „Die eine Ausschreibung ist erfolgreich, die andere nicht. Das kommt immer wieder mal vor. Warum das so ist, da muss man die Firmen fragen.“
Schulleben funktioniert nur mit fliegendem Wechsel
Die Mitarbeiterin habe es gegenüber der Politik gut gemeint, indem sie die aktuelle Anfrage sofort beantwortet habe, bevor die Schulleitung in Kenntnis gesetzt wurde, teilt er zu den Informationsdefiziten gegenüber der Schulleiterin mit. „Aber wir versuchen immer, unsere Kommunikation zu verbessern.“
Das Kollegium an der Silberbergschule muss sich nun schnell etwas einfallen lassen. Das Schulleben funktioniert nur mit fliegendem Wechsel. Das Konzept heißt „Doppelnutzung“ der Räume. Es bedeutet eine enorme Mehrbelastung. „Logistik pur“, sagt Susanne Steimle. Die Kinder, die nach Hause gehen, müssen alles Persönliche mit Gongschlag abräumen und mitnehmen, um den Kindern aus der Betreuung Platz zu machen. Die wiederum betrifft das auch, wenn sie nach Hause gehen. Und die Lehrer packen ihre Unterrichtsmaterialien und Ergebnisse zusammen, um sie am nächsten Tag wieder auszupacken. „Wir werden wohl Transportboxen anschaffen“, sagt Susanne Steimle. Zudem 30 höhenverstellbare Tische, weil ältere und jüngere Kinder sich die Möbel im Wechsel teilen. Das Mobiliar muss nach Unterrichtsschluss desinfiziert werden, bevor die nächste Gruppe einzieht. „Nächste Woche planen wir konkret“, sagt Susanne Steimle.