Ortsumgehung Geesthacht: Hamwardes Bürgermeister Richard wirft Minister vor, sich nicht an Absprachen zu halten.
Hamwarde. Die Planung der Geesthachter Ortsumgehung erregt einmal mehr die Gemüter in Hamwarde. Der aktuelle Stand war auch ein Thema auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung. Hamwardes Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Richard (SPD) erläuterte den anderen Gemeindevertretern, warum die Hamwarder beim jüngsten Entwurf nun schlechter wegkommen, als es mal besprochen war.
Im Januar 2019 war Richard mit einer Gruppe von Bürgermeistern aus den Nachbargemeinden bei Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) in Kiel zu Gast. Es sei sich in kritischen Punkten auf einen gemeinsamen Weg verständigt, Missverständnisse seien ausgeräumt worden, hieß es damals von offizieller Seite nach dem Besuch.
100 Meter langer Weg ist nicht in neuer Planung
Mittlerweile spricht Friedrich-Wilhelm Richard ganz anders über das Treffen. „Auf was soll man sich denn noch verlassen, wenn nicht auf das Wort eines Ministers“, sagt Hamwardes Bürgermeister verärgert. Er ist sauer, weil den Hamwardern in der neuen Planung ein etwa 100 Meter langer Weg abhanden gekommen sei, der versprochen gewesen seien.
Die aktuelle Planung sieht vor, dass nördlich des Gutes Hasenthal eine Brücke über die Umgehungsstraße führen soll als Verbindung des Feldwegs in Richtung Rappenberg zur ehemaligen Kieskuhle. Vorgesehen war laut Richard, dass es auf der nördlichen Seite der Trasse einen neuen Weg hätte geben sollen. Der wäre als Abzweigung von der Verlängerung der Mühlenstraße aus, die zum südlich gelegenen Gut Hasenthal führt, ein Stück parallel zur Umgehungsstraße mitgelaufen und hätte Anschluss an der Brücke gefunden mit Routen nach Norden und Süden. Dieser neue Weg wäre für Hamwarde touristisch interessant gewesen, weil Radfahrer und Fußgänger so einen attraktiven Rundweg vorgefunden hätten. „Nun ist die Verbindung gekappt, der Weg endet in einer Sackgasse“, so Richard.
Bürgermeister hofft, dass sich noch etwas verbessern lässt
Was das Maß für Hamwardes Bürgermeister vollmacht: Er hatte sich wegen dieser Veränderung bei Verkehrsminister Bernd Buchholz beschwert, aber nur eine für ihn unbefriedigende Antwort erhalten. Richard zufolge fand Buchholz die Änderung nicht schlimm, als Replik wurde geäußert, man solle einfach die nächste Brücke bei Wiershop nehmen, dann werde der Rundweg eben länger.
Immerhin: Friedrich-Wilhelm Richard steht mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) weiter in Kontakt, vielleicht lässt sich etwas nachbessern. „Wir brauchen doch nur zwei Meter Breite für einen kombinierten Rad- und Fußweg“, so Richard. „Das sollte doch wohl keine Probleme machen.“