Geesthacht. Anke und Henri Stryjakowski feiern „50. Ehejubiläum“, wie sie sagen, denn den Begriff Goldene Hochzeit hören sie nicht so gern.

Das „Brautpaar der Woche“ nannte sich zu Beginn der siebziger Jahre eine Serie in der Bergedorfer Zeitung. Eines des Paare, die den Lesern damals vorgestellt worden waren, sind Anke und Henri Stryjakowski.

Die damalige Hamburgerin und der junge Mann aus Geesthacht lernten sich an dem Tag kennen, als Neil Armstrong am 21. Juli 1969 den Mond betrat. „Für uns der Beginn unseres Honeymoons“, finden beide. Hochzeit gefeiert wurde am 2. Juli 1971.

„Goldene Hochzeit ist was für alte Leute“

Sie sind immer noch glücklich. „Wir feiern nun das 50. Jubiläum“, berichten die beiden. „Goldene Hochzeit ist was für alte Leute“.

„Ich weiß gar nicht, wie die damals auf uns kamen“, fragt sich Henri Stryjakowski. „Von uns ging die Initiative nicht aus.“ Die Vermutung: Die Redakteure haben regelmäßig Aushänge an den Standesämtern studiert und sich Paare, die ihnen gefielen, herausgepickt. Jedenfalls wird von den beiden seitdem unsere Zeitung gelesen.

Der Gatte viel beruflich unterwegs. Das hat der Ehe nicht geschadet

Jazzfreunde kennen Henri Stryjakowski. Er spielte bei den Mountain Village Jazzmen Klarinette. Und favorisiert seitdem Henri statt Kurt als Vornamen. Eigentlich ist es sein Zweitname.

Schick im Minirock und Anzug haben Anke und Henri Stryjakowski 1971 geheiratet.
Schick im Minirock und Anzug haben Anke und Henri Stryjakowski 1971 geheiratet. © privat | privat

Bereits zur Silbernen Hochzeit, pardon, zum 25. Ehejubiläum, hatte unsere Zeitung das Geesthachter Paar erneut vorgestellt. „Netto haben wir uns zehn Jahre nicht gesehen“, meinte damals Anke Stryjakowski in Anspielung auf die beruflichen Tätigkeiten. Als Vertriebsleiter für ein Luftfahrtunternehmen war ihr Mann weltweit auf Reisen.

Tennis, Golf, Tanzen, Kultur und Musik als gemeinsame Interessen

Geschadet hat es der Ehe nicht. Auch nicht, dass man sich nun täglich sieht. Denn seit 2012 sind die beiden in Rente. „Wir sind in der ersten Wochen vom ,Sie’ aufs ,Du’ gewechselt“, erzählt Henri Stryjakowski lachend. „Jetzt haben wir uns aneinander gewöhnt.“

Die Wahrheit ist: „Man muss gemeinsame Interessen aufbauen.“ Bei den Stryjakowskis sind das Tennis, Golf, Tanzen, Kultur und Musik. Der Leitspruch, wenn doch mal Uneinigkeit besteht: „Das können wir machen, wenn wir alt sind.“