Dassendorf. Mit einer Persiflage „Däninnen lügen nicht“: Margrit Biesenack verabschiedet sich nach 37 Jahren in Dassendorf in den Ruhestand.

Kaum zu glauben, dass sie nun nicht mehr hier zu finden sein wird: 37 Jahre war Margrit Biesenack an der Alfried-Otto-Schule in Dassendorf tätig – die letzten acht Dienstjahre davon als Rektorin. Bei einer kleinen Open-Air-Feier mit 40 Kollegen und Kolleginnen und ihrer Familie wurde sie nun in den Ruhestand verabschiedet.

Martina Falkenberg texte zum Abschied „Däninnen lügen nicht“

Die Zeremonie erfolgte mit Grußworten, Gesang – und bereitgelegten Taschentüchern. Dabei waren der ehemalige Schulleiter Wolfgang Duwe, Konrektorin Elisabeth Schwarz, die eine langjährige Kollegin, Stellvertreterin und Freundin ist, Pastorin Angelika Gogolin und Schulrätin Katrin Thomas. Eine ehemalige Kollegin aus den Anfangsjahren von Margrit Biesenack in Dassendorf reiste aus Cuxhaven an.

Dassendorfs Bürgermeisterin Martina Falkenberg, anwesend in ihrer Funktion als Schulverbandsvorsitzende, textete zum Mitsingen die Schlager-Persiflage von Otto Waalkes „Dänen lügen nicht“ um in „Däninnen lügen nicht“. „Und bei jedem Wort, hältst Du, was Du versprichst, Du hast gezeigt: Däninnen lügen nicht“. Hintergrund: Margrit Biesenack ist auch nach ihrer Verbeamtung immer dänische Staatsbürgerin geblieben.

Geboren ist sie in Apenrade, hat Kindheit und Jugend als Teil der deutschen Minderheit in Dänemark verbracht und dann in Kiel studiert. Nach dem Abschluss als Grund- und Hauptschullehrerin zog sie später der Liebe wegen nach Hamburg. Als die Pädagogin 1984 in Dassendorf anfing, gab es noch eine Grund- und Hauptschule. Heute lernen hier rund 240 Kinder. „Als Klassenlehrerin habe ich es geliebt, den Lernzuwachs zu beobachten“, sagt sie. Und anhand dessen die Früchte der eigenen Arbeit zu sehen. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. „Dassendorf ist noch ein Stück weit heile Welt“, urteilt Margrit Biesenack.

Gute Zusammenarbeit mit ihr wurde in allen Reden betont

Die Absicht, Lehrerin zu werden, entstand bereits im Kindesalter, weil sie von den älteren Schwestern beim Schule spielen immer herumkommandiert wurde. Als Lehrerin sagen zu können, wo es langgeht, gefiel ihr. „Da war ich fünf, aber so funktioniert das natürlich nicht“, schmunzelt Margrit Biesenack heute über die Episode. „Man benötigt viel Fingerspitzengefühl. Gegeneinander lässt sich nichts erreichen.“

So wurde in allen Reden die gute Zusammenarbeit mit ihr betont und immer wieder die Liebe zum Lehrerberuf und zur „kleinen Schule am Wald“, mit der sie viele Projekte wie die Umgestaltung des Schulhofes, den Bau der Mensa und nicht zuletzt die Corona-Zeit begleitet hat. „Wir werden Sie vermissen“ – so der einhellige Tenor.

Jetzt geht es erstmal Segeln mit dem Ehemann in den Gewässern rund um Madeira. Das Boot wurde bereits in Etappen dorthin verbracht. Was ihr mal fehlen wird aus all der beruflichen Zeit, weiß sie noch nicht. „Momentan fühlt es sich noch wie Urlaub an“, sagt Margrit Biesenack. Lange ohne Bezug zu kleinen Kindern wird sie nicht bleiben. Ende des Jahres wird das erste Enkelkind erwartet.