Ausstellungsgemeinschaft lädt ins offene Laboratorium im Edmundsthal ein. Es dient den Künstlern als kreative Werkstatt.

Geesthacht. 2019 war es, als die Ausstellungsgemeinschaft Lauenburgischer Künstler (ALK) sich ein letztes Mal präsentieren konnte. Dann kam die Pandemie. Nun soll es wieder besser werden. „Da leider 2020 und im ersten Halbjahr 2021 gar nichts stattfinden konnten, geht es jetzt mit voller Kraft wieder los“, teilt die Gruppe mit. Soll heißen: Im Rahmen des Kultursommers am Kanal gibt es für die Kunstinteressierte die ersten Lebenszeichen. Normalerweise gestaltet die Gruppe zwei bis drei Ausstellungen im Jahr – in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen. Auch in Dänemark wurden Werke gezeigt.

Das „Laboratorium“ im Edmunds­thal (Johannes-Ritter-Straße), das den sechs Künstlern als kreative Werkstatt dient, öffnet am Sonnabend, 3. Juli, von 12 bis 19 Uhr und am Sonntag, 4. Juli, von 11 bis 18 Uhr die Pforten. Motto: „Tage des offenen Ateliers“.

Gruppe fand sich erstmals 1976 zusammen

Bereits 1976 fand sich eine Interessengruppe zum Malen, Zeichnen und Austausch im Gespräch zusammen. Damals dabei waren Freia Steinmann, Ursula Langhof und Gundel Wilhelm, später stießen Holm Lilie, Hilke Enders und Renate Lefeldt hinzu. 1993 wurde als etwas festerer Zusammenschluss „ALK“ gegründet.

Auf viele Werke, die sich mit der Corona-Pandemie auseinandersetzen, dürfen die Besucher aber nicht hoffen. Auch nicht auf stapelweise neue Kunst, die während der langen ausstellungslosen Durststrecke entstanden ist. „Es ist leider genau umgekehrt“, erläutert Renate Lefeldt stellvertretend. „Es war eine Lethargie entstanden. Wenn ich zu Hause hocke, tut sich rein gar nichts bei mir.“ Den Künstlern fehlte der Input, sie fühlten sich „total geblockt“. Oder „es guckt einen immer etwas an, wenn man zu Hause ist“.

Nur wenige Werke thematisieren die Pandemie

„Flügel kaputt“ von Ursula Langhof ist eine der wenigen Arbeiten, die die Pandemie thematisieren. Ein einfach gehaltenes Vogelmodell mit Kaninchendraht, dessen einer Flügel mit Paketband geflickt wurde. Und der stilisierte Hase von Hilke Enders, ein Kommentar zu Corona-Ostern 2020. Der Osterhase ist eine Collage aus Zeitungsüberschriften zur Pandemie.

Enorm fleißig war Holm Lilie. Seine Bleiverglasungswerke werden von kurz vor Weihnachten im Geesthacht Museum Krügersches Haus vom 19. Dezember bis zum 6. Februar in einer eigenen Ausstellung zu sehen sein. „Ich nehme mir einfach die Zeit, etwas zu machen“, sagt Holm Lilie schulterzuckend. So einfach kann es gehen.

Weitere Fixpunkte sind die maßgebliche Beteiligung und Mitorganisation der ersten Geesthachter Kulturnacht mit der Ausstellung in der Lilie-Passage (6. bis 12. September) und die Ausstellung in der Kirche Worth vom 19. September bis zum 3. Oktober.

Viele Kirchen sind offen für Ausstellungen

Überhaupt die Kirchen: Sie stehen der Kunst außerordentlich offen gegenüber, haben die Künstler erfreut festgestellt. „In allen Kirchen hat die Kunst Einzug gehalten. Wir dürfen sogar Karikaturen ausstellen“, sagt Gundel Wilhelm. Die Gotteshäuser profitieren von der Popularität der Ausstellungsgemeinschaft. „Unsere Ausstellungen werden sehr gut besucht, es ist immer rappelvoll“, sagt Freia Steinmann. Nur in Geesthacht könnte sich da noch ein bisschen mehr tun, so die einhellige Meinung.

Die eigentlich jährlich stattfindende Ausstellung in St. Salvatoris wird in diesem Jahr erneut ausfallen. Ein Grund: In der Kirche müssen zu viele eigene Termine und Veranstaltungen nachgeholt werden. „Wir brennen darauf, dann halt im nächsten Jahr wieder auszustellen“, sagt Freia Steinmann. Schließlich handelt es sich hier um die zehnte Ausstellung, die nun erneut verschoben wurde.