Geesthacht. Energie aus Sonne trifft Energie aus Wasser: Vattenfall hat 5000 Solarmodule am Damm des Pumpspeicherwerks errichtet.
Am Hang neben den Rohren des Pumpspeicherbeckens betreibt der schwedische Energiekonzern Vattenfall bereits seit Jahren eine kleine, 130 Kilowatt starke Fotovoltaik-Anlage. Der große Bruder davon am Damm des Oberbeckens kommt auf eine Leistung von 2,4 Megawatt und ist nun ebenfalls einsatzbereit.
Radfahrern und Spaziergängern werden die knapp 5000 Solarmodule bereits aufgefallen sein, die vom Windrad an der Südseite auf fast der gesamten Länge in östlicher Richtung bis zur Bundesstraße 5 aufgestellt sind. Im März hatte Vattenfall mit der Errichtung am nördlichsten Pumpspeicherwerks Deutschlands begonnen.
Vattenfall hat rund 100 Megawatt Solarenergie in Betrieb und Bau
Die Fotovoltaik-Anlage in Geesthacht zählt zu verschiedenen Projekten, bei denen Vattenfall Pumpspeicherwerke um die Erzeugung von Sonnenstrom ergänzt. In Markersbach im Erzgebirge etwa besteht die Anlage sogar aus 11.000 Solarmodulen und einer Leistung von 4,3 Megawatt.
„Die Fotovoltaik-Projekte an deutschen Wasserkraftwerken von Vattenfall zeigen exemplarisch, wie sich die existierende und die Energiewelt von morgen sinnvoll miteinander kombinieren lassen“, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns, der rund 100 Megawatt Solarenergie in Betrieb und in Bau hat.
Zwei weitere Fotovoltaik-Projekte in Geesthacht
In Geesthacht ist es übrigens nicht das einzige Großprojekt in Sachen Ökostrom. Der Ausschuss für Stadt- und Verkehrsplanung hatte im April grünes Licht gegeben, dass die Eickhofer Heide GmbH aus Liebenau (Hessen) auf dem Gelände der ehemaligen Dynamitfabrik Krümmel eine großflächige Anlage auf rund 25 Hektar planen darf.
Vorgesehen ist, wie berichtet, ein Standort unter Stromleitungen, die vom Umspannwerk bis an die B 5 führen. Die Max-Planck-Straße, den Zubringer zum Helmholtz-Zentrum, durchschneidet den Solar-Park. Allein diese Anlage könnte mehr als 6500 Haushalte pro Jahr mit Solar-Strom versorgen. In Geesthacht gab es 2019 rund 15.500 Wohnungen. Allerdings ist noch nicht klar, ob dieser Strom ins Geesthachter Netz gespeist wird.
Hintergrund ist das Klimaschutzgesetz
Das soll für das Projekt der Stadtwerke zu 100 Prozent gelten, die auf drei zusammen etwa zwei Hektar großen Flurstücken an der Mercatorstraße Strom aus Sonnenenergie erzeugen.
Hintergrund der Anstrengungen ist das Klimaschutzgesetz, das der Deutsche Bundestag im November 2019 beschlossen hat. Demnach soll Deutschland bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Im Kern geht es darum, den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) zu verhindern.
Wer sich selbst ein Bild von der Fotovoltaik-Anlage am Pumpspeicherwerk machen will: Um das 1958 gebaute Becken herum führt ein Wanderweg, der entweder über den Parkplatz am Waldfriedhof oder von der Elbe über die Treppe bei den Rohren erreichbar ist.