Geesthacht/Ratzeburg. Das ist der Plan: Künftig soll es nur noch Selbstbedienung in Geesthachts Oberstadt, Schwarzenbek Nord-Ost und Gudow geben.

Themen mit einigem Konfliktpotenzial stehen am Donnerstag, 3. Juni, auf der Tagesordnung des Lauenburgischen Kreistags, der von 16 Uhr an in der Mehrzweckhalle Elmenhorst (Auf der Horst 9) zusammentritt. Insbesondere die geplante Neuausrichtung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg birgt Brisanz.

Denn einer Stärkung der digitalen Angebote stehen Pläne gegenüber, das Filialnetz neu auszurichten – sprich auszudünnen. So sollen einerseits fünf große Standorte zu „Premium-Filialen“ mit umfassendem Angebot ausgebaut werden: Geesthacht mit dem Kreissparkassen-Center in der Fußgängerzone und Wentorf zählen ebenso dazu wie der Standort Berliner Straße in Schwarzenbek sowie Ratzeburg und Mölln

„Plus-Filiale“ für Lauenburg, Büchen und Aumühle vorgesehen

Der Status „Plus-Filiale“ ist neben anderen für Lauenburg, Büchen und Aumühle vorgesehen. Geschlossen werden sollen im Gegenzug fünf Selbstbedienungsstandorte: etwa noch in diesem Jahr am Klaus-Groth-Weg im Geesthachter Stadtteil Düneberg und im Marktkauf Mölln. 2023 soll dann im Wentorfer Casinopark Schluss sein.

Weitere im Zuge der Corona-Pandemie umgewandelte Filialen sollen lediglich als Selbstbedienungsstandorte erhalten bleiben. Dazu gehören die Anlaufstelle in der Geesthachter Oberstadt an der Hansastraße und in Schwarzenbek Nord-Ost. Weitere SB-Standorte befinden sich im Famila-Zentrum Geesthacht und in Grünhof, im Lauenburger Famila-Markt, im Edeka Markt Büchen sowie in Dassendorf und Gudow.

Den Plänen muss der Kreistag erst noch zustimmen

Diesen Plänen muss der Kreistag jedoch erst zustimmen. Vor allem die Filiale in Geesthachts Oberstadt, in der mit knapp 10.000 Personen fast so viele Menschen wie in ganz Lauenburg (11.400) leben, dürfte nicht von allen Politikern begrüßt werden.

Ein weiteres Thema, mit dem sich der Kreistag befasst, ist die Zukunft der Kreisforsten, für die ein Kompromiss gefunden wurde, der am heutigen Montag im Umweltausschuss beschlossen werden soll. Er müsste vom Kreistag noch abgesegnet werden – in der Regel eine Formsache.

Deutlich mehr Geld vom Kreis für den Kita-Bau gefordert

Darüber hinaus geht es um die Beteiligung des Kreises an der gemeinnützigen Kreisbaugenossenschaft Lauenburg und den Betrieb und die Finanzierung des „Pflegestützpunktes Herzogtum Lauenburg“. Die Linksfraktion regt an, einen Ausschuss für Klimaschutz- und Klimafolgenmanagement zu schaffen.

Die SPD-Fraktion wiederum beantragt, der Kreis solle mehr Geld für den Bau von Kindertagesstätten bereitstellen, gerade mit Blick auf Geesthacht. Die Genossen in der größten Stadt des Kreisgebietes hadern mit der Rückstufung eines Kita-Projektes in der Elbestadt. Zunächst war der Neubau am Worther Weg unter Priorität 1 geführt worden. Mit der Rückstufung auf Priorität 3 geht eine deutliche Reduzierung des Kreis-Anteils an der Finanzierung einher. Statt ursprünglich erhoffter 3,2 Millionen sollen nur noch 900.000 Euro fließen.

Zehn Millionen Euro sollen fließen – für neue Kindertagesstätten

Geesthachts SPD will das nicht hinnehmen, fordert angesichts des zweistelligen Millionenüberschusses im Kreishaushalt, mehr Geld in die Kita-Förderung zu stecken. Die Kreistagsfraktion beantragt, acht Millionen Euro zusätzlich für den Bau weiterer Kindertagesstätten zur Verfügung zu stellen.

Die schwarz-grüne Kreistags-Mehrheit legt jetzt mit einem Änderungsantrag nach. Zehn Millionen Euro sollen zu diesem Zweck fließen. Beide Fraktionen verbinden dies mit der Forderung, die Kommunen müssten ihre Planungen mit höchster Priorität vorantreiben, „damit die Mittel zeitnah fließen können“. Weitere Kreismittel sollen für Feuerwehrgerätehäuser und die Sanierung von Gemeindestraßen bereitgestellt werden.