Geesthacht. Geesthacht ist Corona-Hotspot, hält die Inzidenz im Kreis hoch. Nun greifen Stadt und Gesundheitsamt zu schärferen Maßnahmen.

Abgesehen von einem kurzen Ausreißer nach unten am vergangenen Sonnabend bewegt sich die Corona-Inzidenz im Kreis Herzogtum Lauenburg seit der Aufhebung der „Bundesnotbremse“ um einen Wert im 70/80er-Bereich. Am Himmelfahrtstag lag er unverändert zum Vortag bei 78,3. Diese Zahl wird stark beeinflusst von Geesthacht.

Die mit 30.600 Einwohnern größte Stadt des Kreises ist „unser Sorgenkind“, wie Kreissprecher Karsten Steffen einräumt. Geesthacht (Inzidenz am Freitag bei 247,6) stellt gerade gut ein Siebtel aller Einwohner im Lauenburgischen, verzeichnete in den vergangenen sieben Tagen aber fast die Hälfte aller Neuinfektionen. Konkret: In Geesthacht hatten sich bis Mittwoch 71 Menschen angesteckt, im übrigen Kreis waren es zusammen 83.

Corona-Häufung in einigen Geesthachter Vierteln

Woran das liegt? „Der Landrat hat keine richtige Erklärung. Und ich kann es auch nicht sagen“, tappt Bürgermeister Olaf Schulze im Dunkeln. Zumindest gebe es keinen „Hotspot“, keine Häufung in einem bestimmten Viertel. Sehr wohl aber in Gebieten mit dichter Bebauung.

Das Gesundheitsamt reagiert: Da der Anteil Infizierter mit Migrationshintergrund höher liegt als in der übrigen Bevölkerung, will der Kreis als für Infektionsschutz zuständige Stelle Corona-Infobroschüren nun mehrsprachig herausgeben. In Schulen und Kitas gibt es bereits mehrsprachige Aufklärung.

Geesthacht engagiert Sicherheitsdienst für Corona-Kontrollen

„Abstand halten, sich testen und impfen lassen – wir müssen gucken, dass wir die Menschen dazu motivieren können. Wichtig ist, dass sich alle an die Vorgaben halten“, appelliert Olaf Schulze an die Vernunft der Geesthachter.

Bürgermeister Olaf Schulze bittet die Geesthachter um häufige Testungen und die Einhaltung der Corona-Regeln.
Bürgermeister Olaf Schulze bittet die Geesthachter um häufige Testungen und die Einhaltung der Corona-Regeln. © Unbekannt | Dirk Schulz

Darüber hinaus hat die Stadt zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes engagiert, die jeweils einen Mitarbeiter des Ordnungsamts begleiten sollen. Auf diese Weise sollen mehr Kontrollen im Stadtgebiet durchführt werden können.

 Zudem hat die Verwaltung einige Geräte auf Spielplätzen gesperrt, die den Erfahrungen nach zu stark frequentiert waren, etwa die beliebte Drehscheibe am Stadtpark. „Alle Spielplätze kann ich aber schlecht sperren, dann beschweren sich die Eltern zu Recht, dass sich die Kinder zu Hause treffen würden“, sagt Olaf Schulze und verweist auf die geltenden Beschränkungen für Spielplätze.

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Je nach Größe sind dort acht oder zwölf Personen gleichzeitig zugelassen. Jedes Spielgerät darf nur von einem Kind zurzeit benutzt werden. Kinder unter zwölf Jahren dürfen Spielplätze nur in Begleitung eines Erwachsenen betreten. Ansammlungen von Jugendlichen oder Erwachsenen sind untersagt.

Corona-Inzidenz im Herzogtum Lauenburg steigt auf 84,3

Am Donnerstag wurde im Kreis Herzogtum Lauenburg bei 17 Personen das Coronavirus neu festgestellt. Damit steigt die Inzidenz im Kreis auf 84,3. Von den 17 Personen kommen sieben aus Geesthacht. Hier liegt die Inzidenz nun bei 228. In Schwarzenbek (60,3) und Lauenburg (96,8) pendelt der Wert um dem Kreis-Durchschnitt.

Im Kreis Stormarn betrug die Inzidenz an Himmelfahrt 64,7. Auch in Hamburg liegt der Wert mit 70,3 jetzt unter dem Lauenburgischen.

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