Geesthacht. Erstes Krankenhaus im Herzogtum Lauenburg schließt. Keine neuen Patienten mehr bis Montag. Mehrere Mitarbeiter infiziert.
Die Corona-Pandemie hat nun erstmals im Kreis Herzogtum Lauenburg zur Schließung eines Krankenhauses geführt: Das Johanniter-Krankenhaus in Geesthacht nimmt derzeit keine Patienten mehr auf.
Das hat das Gesundheitsamt des Kreises am Donnerstag in Abstimmung mit der Klinik beschlossen. Der Aufnahmestopp für neue Patienten der Inneren Medizin und der Chirurgie ist zunächst bis zum Montag, 8 Uhr, befristet.
Corona: Geesthachter Johanniter-Krankenhaus schließt bis Montag
Ausgenommen ist die Geburtshilfe. Weitere Ausnahmen seien Patienten, bei denen ein längerer Transport in eine andere Klinik gesundheitlich bedenklich wäre, teilt Kreissprecher Tobias Frohnert mit.
Die Rettungsdienst-Leitstelle sei informiert, sofern der Transport möglich sei, würden Notfälle in andere Krankenhäuser gebracht, akute Notfälle aber versorgt.
Mehrere infizierte Mitarbeiter und viele Patienten auf Intensivstation
Hintergrund ist, dass aktuell 24 Covid-19-Patienten auf der Infektions- und auf der Intensivstation behandelt werden. Zudem sind nach Angaben des Kreises mehrere Mitarbeitende infiziert oder in Quarantäne.
„Es gab immer wieder ein Infektionsgeschehen, dessen Ursache nachgegangen werden soll“, erklärt Tobias Frohnert. Obwohl die Sicherheitsstandards weiter erhöht worden seien, habe es nicht aufgehört. Ziel des Aufnahmestopps sei es, die Patientenanzahl auf den Stationen zu reduzieren und die verbleibenden Mitarbeitenden zu entlasten, um die Versorgung der noch im Krankenhaus befindlichen Patienten unter hohen Sicherheits- und Hygienebedingungen fortzuführen.
Britische Virus-Mutation im Kreis bislang 40-mal nachgewiesen
Unterdessen gab es im Kreis Herzogtum Lauenburg am Donnerstag 19 Neuinfektionen mit dem Coronavirus, aktuell sind 413 Personen infiziert. Der Sieben-Tage-Wert liegt bei 65,1.
Die britische Corona-Mutation, die ansteckender sein soll und deren Ausbreitung unter besonderer Beobachtung steht, wurde bis jetzt im Kreis 40-mal nachgewiesen, das entspricht 7,4 Prozent unter den Infektionen der vergangenen 14 Tage.
In Stormarn sinkt der Inzidenzwert und erreicht 50,4
Im Kreis Stormarn wurden am Donnerstag 15 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet, der Inzidenzwert liegt bei 50,4. Aktuell infiziert sind 270 Menschen. Drei weitere Menschen starben an oder mit dem Virus. Nicht bekannt gegeben wurde, ob es weitere Fälle der Corona-Mutationen in dem Kreis gibt.
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Die Virus-Variante bereitet im Norden vor allem in der Region Flensburg weiter besondere Sorgen. Seit Wochen steigen dort die Fallzahlen der gefährlichen Corona-Mutante B.1.1.7.
Nächtliche Ausgangssperre in Flensburg beginnt am Sonnabend
Am Sonnabend um 21 Uhr beginnt eine Ausgangssperre – die erste in Schleswig-Holstein. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte eigentlich umfangreiche Lockerungen angekündigt. Kitas, Grundschulen, Gartencenter, Zoos, Nagelstudios und Friseure sollten aufmachen.
Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) sagte: „Wir dürfen und wollen die positive Entwicklung in Schleswig-Holstein nicht gefährden.“