Geesthacht. Am Wochenende soll es in Schleswig-Holstein klirrend kalt werden. Hinzu kommt starker Schneefall. Verkehrsbehinderungen möglich.

Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, bis zu 30 Zentimeter Neuschnee und Schneeverwehungen: Der Deutsche Wetterdienst kündigt dem Norden ein turbulentes Winterwochenende an – und das Team des Geesthachter Betriebshofes ist vorbereitet.

Schnee-Wochenende: Geesthachter Betriebshof ist gut vorbereitet

„Wir arbeiten im Schichtsystem und räumen so von drei Uhr morgens bis 22 Uhr die Hauptstraßen und Busrouten innerhalb Geesthachts – wenn viel Schnee fällt, fangen wir auch früher an“, erklärt Volker Rosenberg vom Städtischen Betriebshof. 20 Mitarbeitende sind dabei pro Schicht im Einsatz, weitere in Rufbereitschaft. Mit drei Großfahrzeugen sichern sie bei Eis und Schnee die Straßen, mit drei Kleinfahrzeugen Geh- sowie Fußwege und mit sechs Fahrzeugen sind Handkolonnen unterwegs, die für sicheren Tritt in engeren Bereichen sorgen - an Ampeln, Brücken oder Fußgängerüberwegen zum Beispiel.

„Wenn richtig viel Schnee kommt, werden wir es nicht schaffen, die Nebenstraßen freizuhalten. Das wäre ein zusätzlicher ganzer Arbeitstag… Wir müssen erst dafür sorgen, dass die Hauptverkehrswege gestreut und geräumt sind“, wirbt Volker Rosenberg um Verständnis.

Hauseigentümer müssen selbst an ihren Grundstücken schippen

Die schöne Seite des Winters: Schnee hat das Elbufer bei Grünhof-Tesperhude
Die schöne Seite des Winters: Schnee hat das Elbufer bei Grünhof-Tesperhude "eingezuckert". © Stadt Geesthacht

Grundsätzlich seien sichere Wege immer ein Gemeinschaftsprojekt: Denn der Betriebshof kümmert sich um den öffentlichen Raum, Hauseigentümer müssten an ihren Grundstücken schippen und streuen. „Wenn wir alle unseren Beitrag leisten, kommen alle sicher durch den Schnee. Die Mitarbeitenden des Betriebshofes sind mit großem Engagement bei der Sache! Und wenn an der einen oder anderen Stelle mal freigeschippte Gehwege vom Schneeflug wieder mit Schnee zugeschüttet werden, hoffe ich auf Verständnis. Alle wollen das Beste“, sagt Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze.

Bei Eisregen und überfrierender Nässe setzt das Team des Betriebshofes auf Salz. Bestückt werden die Fahrzeuge mit Salz aus einem 150 Tonnen fassenden Silo, das regelmäßig aufgefüllt wird. Salzlagerhallen hat die Stadt Geesthacht nicht. Aktuell ist das Silo mit etwa 75 Tonnen noch halb voll – das ist ausreichend für ein Schneewochenende, mit Wetterlagen, wie Geesthacht sie im Winter 2009/2010 gesehen hat. „Das ist die letzte schwierigere Wetterlage, an die ich mich in Bezug auf Schnee und Eis erinnere. Und ich bin schon über 20 Jahre dabei“, sagt Volker Rosenberg.

Für Sonntag sind Schneeverwehungen angekündigt

Die angekündigten 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee lassen ihn nicht nervös werden, solche Größenordnungen seien zu schaffen. „Aber man muss sich natürlich klarmachen: Wenn es den ganzen Tag über schneit und wir innerhalb des Verkehrsflusses räumen müssen, kommt es auch mal zu Verkehrsbehinderungen. Ohne wird es nicht gehen“, sagt Volker Rosenberg.

Etwas kniffliger würde die Situation durch Schneeverwehungen, wie sie für Sonntag angekündigt sind. Volker Rosenberg: „Dann sind die Straßen und Wege schnell wieder zu und wir müssen mehrfach räumen – das ist viel Arbeit, aber die muss eben gemacht werden.“

Autobahnmeistereien im Norden sind für Wintereinbruch gerüstet

Auch die Autobahnmeistereien im Norden sind für den Wintereinbruch gerüstet. Es heißt, sie stehen mit rund 100 Räum- und Streufahrzeugen und 250 Mitarbeitern rund um die Uhr bereit, um am Wochenende etwa 750 Kilometer Autobahn im Norden schnee- und eisfrei zu halten, sagte eine Sprecherin der Niederlassung Nord der Autobahn GmbH des Bundes am Freitag. Die Niederlassung ist für die Autobahnen in Schleswig-Holstein, Hamburg und dem nördlichen Niedersachsen zuständig.