Geesthacht. ADFC und Grüne nehmen bei Ortsbegehung Problemstellen unter die Lupe. Eine Ampel soll den Richtweg sicherer machen. Politik ist am Zug.

Die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat zusammen mit den Geesthachter Grünen bei einer Ortsbegehung aufgelistet, was an einigen Stellen für Fahrradfahrer besser werden muss. Schwerpunktmäßig ging es um Situationen im Bereich des Richtweges. „Der ADFC hat hierbei unsere volle Unterstützung“, sagt Ali Demirhan, der Fraktionsvorsitzende der Grünen. Bei der Begehung waren außerdem der Ortsgruppen-Vorsitzende Ekkehard Gertig und Hans-Herrmann Wulff vom ADFC sowie Sonja Higgelke und Gerhard Boll von den Geesthachter Grünen dabei.

So ist es ein Problem, vom Richtweg aus Richtung Oberstadt kommend nach rechts in den Hörner Weg abzubiegen. „Das ist sehr fahrradunfreundlich“, hat Ali Demirhan festgestellt. „Die Radfahrer müssen fast eine Vollbremsung machen.“ Die Kurve ist nicht nur scharf, zudem stehen ein fast mannshoher Stahl- und zwei rot-weiß lackierte Absperrpfosten im Weg. „Vielleicht kann man ja einen Pfosten wegnehmen“, sinniert Ali Demirhan über eine schnelle Lösung nach. Das Problem dabei ist aber: Die Pfosten sollen verhindern, dass Autos vom Richtweg in den Hörner Weg abbiegen. „Wir wollen die Verwaltung bitten, bessere Abbiegemöglichkeiten für Radfahrer zu schaffen“, kündigt Demirhan an.

Vor allem Schüler der Oberstadt kommen bergab schnell angesaust

Ein Dorn im Auge ist dem ADFC auch das Geschehen bei der Bushaltestelle am Richtweg kurz vor der Einmündung des Keil. In die Haltebucht einfahrende Busse versperren dort abbiegenden Autofahrern die Sicht auf Radfahrer (wir berichteten). Vor allem Kinder und Jugendliche, die eine der Schulen in der Oberstadt besuchen, kommen bergab schnell angesaust. Und es dürfte noch deutlich mehr Radverkehr Richtung Innenstadt werden, wenn erst das Neubaugebiet Finkenweg-Nord fertig ist, erwartet Demirhan.

„Diese Bushaltestelle muss verlegt werden“, fordert er. Tiefer Richtung City gehe es nicht, auch wegen abbiegender Busse in den Keil. Also nach oben, das solle die Verwaltung prüfen. Zudem wollen ADFC und Grüne hier rote Markierungen mit Piktogrammen auf der Straße aufgetragen sehen als zusätzliche Sicherheit für abbiegende Radfahrer. Das könne im Prinzip als schnelle Lösung von der Stadt unproblematisch umgesetzt werden.

Bedarfsampel für sichere Querung soll erneut geprüft werden

Die Grünen liebäugeln zudem mit einer Bedarfsampel für Fußgänger und Radler, damit für sie der Richtweg hier gefahrlos zu überqueren ist. „Das ist vor 15 bis 20 Jahren schon einmal versucht worden“, erinnert sich Ali Demirhan. Damals sei festgestellt worden, dass es zu wenig Menschen gab, die die Straße überqueren wollten. „Aber wer soll denn hier auch die Straße überqueren wollen ohne Ampel bei dem starken Verkehr?“, meint er. „Wir wollen nun einen Antrag auf einen neuen Prüfauftrag stellen.“